Beethoven in zwei Versionen
Thomas Fheodoroff und das Ensemble Prisma laden zum Vergleich.
Wenn heute die Festivalfanfare des Carinthischen Sommers (CS) in einer Fassung für zwei Hörner sechs Mal am Tag in Schloss Damtschach erklingt, ist wieder Picknick-Zeit. Thomas Fheodoroff, als Jahrgang 1969 genauso alt wie das Kärntner Musikfestival, packt dabei mit seinem Originalklang-Ensemble „Prisma“ein kulinarisches Programm aus: Beethovens Erste Sinfonie in einer kammermusikalischen Variante weckt dabei ebenso den Appetit auf sommerliche Freiluftmusik wie Mozarts Klarinettenquintett und Schuberts Quintett in C-Dur.
Ein besonderes Gusto-Stück wird die Uraufführung des Auftragswerkes „BeethovenFries“des jungen Komponisten Daniel Serrano sein, dem im Vorjahr der dritte Internationale Nikolaus-FheodoroffKompositionspreis des Landes Kärnten verliehen wurde. „Das war mein Wunsch an Serrano: ein Bezug zu Beethoven und eine Komposition, die für unsere historischen Instrumente geeignet ist“, erzählt Thomas Fheodoroff, der in Damtschach mit 16 seiner Musiker auftreten wird. Das rund zehnminütige Stück sei dicht, still und fragil, bringe Beethoven-Zitate „nicht plakativ, sondern in homöopathischen Dosen“.
Die unterschiedlichen Aufführungsmöglichkeiten – Park, Schlosshof, Innenräume – ma- chen für Thomas Fheodoroff den großen Charme der Picknickkonzerte in Damtschach aus, die er heuer zum dritten Mal bestreitet. Das Wetterrisiko erfordert dabei manchmal Improvisationstalent: „Feuchtigkeit ist schlecht, aber auch bei Sonne muss man auf die Instrumente aufpassen.“
Diese Gefahren bestehen beim zweiten CS-Einsatz des Wiener Ensembles nicht: Am Montag gibt es in Stift Ossiach (Stiftshof bzw. Alban-BergSaal) sozusagen die Langversion des Programmes zu hören. In der klassischen Besetzung (45 Musiker) stehen Beethovens Erste und Siebente Sinfonie auf dem Programm und Serranos „Beethovenfries“. Der Vergleich wird spannend.
auf Schloss Damtschach, heute, 11 bis 21 Uhr.
im Stiftshof Ossiach am 6. Aug., 20 Uhr.