Kleine Zeitung Kaernten

Weißer Rauch: Die AUVA bleibt wohl bestehen

Der grobe Sparplan für die Unfallvers­icherung steht: Gekürzt werden soll nur in der Verwaltung.

- Von Georg Renner

Offiziell ist es noch nicht – aber in Verhandler­kreisen stehen die Zeichen mittlerwei­le darauf, dass die Unfallvers­icherungsa­nstalt AUVA – samt allen Unfallkran­kenhäusern in Graz, Klagenfurt, Kalwang, Linz, Salzburg und Wien – bestehen bleibt. Das ist eine überrasche­nde Wende: Noch vor wenigen Wochen war Gesundheit­sministeri­n Beate Hartinger-Klein (FPÖ) davon ausgegange­n, dass die Anstalt die Sparvorgab­en der Koalition nicht erfüllen werde – und ihr daher die Auflösung und Einglieder­ung in die anderen Krankenkas­sen bevorstehe.

Nun scheint der gordische Knoten durchschla­gen. Und zwar, wie es gegenüber der Kleinen Zeitung heißt, ohne Schließung­en von AUVA-Krankenhäu­sern, „ohne betriebsbe­dingte

ohne dass bei Ärzten, Pflegern oder sonst wo in der Versorgung von Patienten Personal gekürzt werden müsse.

Wo sollen also die Einsparung­en herkommen, für die die Regierung der Anstalt das Messer angesetzt hat? Vor allem aus der Verwaltung: Die AUVA habe versproche­n, „schlanker und effiziente­r“zu werden, sagt ein Verhandler.

An die Stelle 20 interner Organisati­onseinheit­en soll ein zentrales Trägermode­ll treten, die vier Landesstel­len werden zu „Landesbüro­s“degradiert. Die Zentrale in Wien wird mit der bisher eigenständ­igen Landesstel­le zusammenge­legt. Und in den nächsten sechs Jahren sollen 300 der rund 1.500 Mitarbeite­r in der Verwaltung der AUVA nicht nachbesetz­t werden – aber nicht durch Kündigunge­n, sondern durch bloßes Nicht-Nachbesetz­en nach Pensionier­ungen oder Auslaufen befristete­r Verträge.

soll die AUVA nun mit allen Details bis 21. August vorlegen. Erst dann wird feststehen, wie viel von der Vorgabe der Regierung sich erfüllen lässt, jährlich 500 Millionen Euro einzuspare­n, um damit die Lohnnebenk­osKündigun­gen“, ten zu senken. Die Unfallvers­icherung speist sich aus einem eigenen Dienstgebe­rbeitrag von 1,3 Prozent des Bruttolohn­s – derzeit 1,3 Milliarden Euro im Jahr.

Mit 1. Jänner 2019 sinkt dieser Beitrag auf 1,2 Prozent – die AUVA soll nächstes Jahr mit 100 Millionen Euro weniger auskommen. Das ist allerdings noch immer weit entfernt von der Senkung des Unfallbeit­rages auf 0,8 Prozent, die die Koalition im Regierungs­programm angepeilt hat.

Ob das gelingt, steht auf einem anderen Blatt: Es wird von der „großen“Kassenrefo­rm – der Reduktion auf maximal fünf Versicheru­ngsträger – abhängen, ob und wie viel sich die AUVA durch den Wegfall von Querfinanz­ierungen (etwa für Unfallbeha­ndlungen in anderen Spitälern) ersparen kann.

Die AUVA hat sich bewegt und bleibt somit bestehen. Die Verwaltung wird schlanker und

effiziente­r.

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Die Fahne der AUVA wird weiter über sieben Unfallkran­kenhäusern wehen

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