Kleine Zeitung Kaernten

Sanktionen gegen Iran: Trump droht Firmen

Firmen, die trotz Embargo mit Iran handeln, verlieren ihr US-Geschäft. OMV betroffen.

- APA

„Es wird zu deutlichen und schmerzhaf­ten Einschränk­ungen kommen“, fürchtet auch Franz Zewell, Geschäftsf­ührer des AMS Kärnten. Es werde zu Freistellu­ngen bei den Erwachsene­nbildungse­inrichtung­en kommen. „Wir müssen als vorsichtig­er Kaufmann kalkuliere­n“, sagt Zewell. Das bedeutet, dass man einen Teil der bisher durchgefüh­rten Ausbildung­en im kommenden Jahr nicht mehr beauftrage­n wird können. Man rechne mit dem „ungünstigs­te Fall“, dass das Kärntner AMSBudget nach 2018 erneut um 10 Millionen Euro 2019 gekürzt werde. „Wir sind darauf vorbereite­t.“56 Prozent des Förderbudg­ets des AMS Kärnten flie- ßen in Aus- und Weiterbild­ung. „Am wenigsten sparen“will Zewell bei der Qualifizie­rung, zumal der Fachkräfte­bedarf hoch sei. Doch auch dieser Bereich werde, „falls der Worst Case eintritt, nicht ganz ohne Sparmaßnah­men auskommen“. Absehbar sei bereits, dass „die Sonderdoti­erung, die wir für Ältere gebraucht hätten, nicht zur Verfügung stehen wird.“Grundsätzl­ich versuche man aber, alle Töpfe zu bedienen.

Zentral sei es jetzt, sagt Zewell, dass man endlich konkrete Zahlen vom Sozialmini­sterium bekomme: „Unabhängig davon, wie viel tatsächlic­h eingespart wird, ist das jetzt das Allerwicht­igste.“

Schon mit dem Ausstieg aus dem Atomabkomm­en mit dem Iran hat US-Präsident Donald Trump seinen Standpunkt klar gemacht. Nach dem gestrigen Inkrafttre­ten der US-Sanktionen gegen den Iran legt er noch einmal nach: „Wer mit dem Iran Geschäfte macht, wird keine Geschäfte mit den USA machen“, teilte er per Twitter mit. Zuvor hatte er dem Iran angeboten, über ein neues Atom-Abkommen zu verhandeln, was der Iran allerdings ablehnt.

Als Reaktion auf die Sanktionen zog der Ölpreis an. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um bis zu 0,7 Prozent auf 74,24 Dollar je Barrel. Der Iran exportiert­e allein im Juli fast drei Millionen Barrel (ein Barrel sind 159 Liter) Rohöl pro Tag.

Deutschlan­ds Außenminis­ter Heiko Maas versprach, europäisch­e Unternehme­n, die legitimerw­eise im Iran tätig sind, zu schützen. Deshalb ist auch die sogenannte „Blocking-Verordnung“der EU in Kraft getreten. Sie eröffnet EU-Wirtschaft­steil- nehmern theoretisc­h die Möglichkei­t, für Schäden aus den US-Sanktionen Schadeners­atz zu verlangen. US-Urteile zu den Iran-Sanktionen werden zudem in der EU nicht anerkannt.

Dennoch ist der Druck für viele internatio­nale Firmen zu hoch. Daimler hat bereits den Rückzug angekündig­t. Auch die OMV werde kein Öl mehr aus dem Iran kaufen, sobald die Sanktionen greifen, sagt Downstream-Vorstand Manfred Leitner.

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für 2019 gibt, muss das AMS bei Planungen auf die Bremse steigen
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AP USPräsiden­t Trump

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