„Infineon-City“steht Modell für Europa
Der Hightech-Betrieb nahm beim Kärnten-Besuch von Finanzminister Löger Hauptrolle ein. Mögliche Senkung von Kärntner Heta-Beitrag werde „am Schluss“diskutiert.
Tief beeindruckt“zeigte sich Finanzminister Hartwig Löger beim Besuch der „Infineon-City“, wie Vorstandsvorsitzende Sabine Herlitschka, das Areal, auf dem 4000 Menschen aus über 60 Nationen arbeiten, vorstellte. Eine Milliarde Chips werden hier pro Monat erzeugt. Bei mittäglicher Gluthitze gaben Herlitschka und ihr Vorstandsteam Einblicke in die sonst so diskrete Infineon-Welt. „Das ist wie im Kriminalfilm“kommentierte Löger. Er meinte die Möglichkeit, über ein Panoramafenster in die Reinraum-Fertigung zu blicken. Transportsysteme an der Decke und Roboter werden von hoch qualifizierten Mitarbeitern beaufsichtigt. Die Roboter stammen vom weltweit führenden Anbieter Kuka. Ein deutsches Unternehmen, verkauft an chinesische Investoren. Für Her-
litschka warnendes Beispiel im Umgang mit Schlüsselkompetenzen in Europa. Ein Schicksal, das der Halbleiterindustrie erspart bleiben soll – die Milliardeninvestition von Infineon steht für das Gegenmodell.
Wo jetzt noch Dutzende Pkw parken und 2014 ein Feuerwehrhaus neu eröffnet wurde, fahren schon bald die Bagger auf, wenn hier um 1,6 Milliarden Euro eine hypermoderne 300-MillimeterDünnwaferfabrik errichtet wird. Entstehen werden ein Komplex aus drei Gebäuden sowie Hunderte neue Arbeitsplätze. 200 offene Stellen sind im Moment ausgeschrieben.
Im Gespräch mit der Kleinen Zeitung kündigte Löger an, die Rahmenbedingungen für Unternehmen verbessern zu wollen: Diskutiert werde eine „lineare Form“der Senkung der Körperschaftssteuer oder aber eine steuerliche Bevorzugung nicht entnommener Gewinne.
Zur Heta sagte Löger, der Beitrag Kärntens von 1,2 Milliarden Euro sei eine „fixe Vereinbarung“. Die Abbaueinheit verwerte ihre Vermögenswerte bis 2020, danach werde es noch einige Jahre dauern, bis die Heta abgewickelt sei. „Abgerechnet wird am Schluss, daher ist eine politische Diskussion im Vorfeld nicht seriös“, so Löger zur Debatte, ob eine Senkung des Kärntner Beitrages möglich sei. Vor allem die FPÖ fordert eine Reduktion ob der hohen Erlöse beim Heta-Abverkauf.