Kleine Zeitung Kaernten

Dekorativ und dynamisch

Das Ensemble Prisma mit Beethoven & Serrano.

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Wenn man konzentrie­rt hinhörte, konnte man doch einige Motive aus Beethovens 7. Symphonie erhaschen. Aber es war schwierig, denn sie waren meist vielschich­tig übereinand­ergelegt und verdichtet. Sonst war in Daniel Serranos CS-Auftragswe­rk „Beethovenf­ries“meist ein wellenarti­ges Flirren, viele Glissandi, tonloses Blasen, rhythmisch­es Klopfen und Zupfen zu vernehmen. Wie unschwer aus dem Titel erkennbar, nahm der 27-jährige, spanische Preisträge­r des Nikolaus Fheodoroff Kompositio­nspreises auf Gustav Klimts Hauptwerk in der Wiener Sezession Bezug. Wie Klimt verwendete auch Serrano dekorative Elemente, die er flächig verwandelt zu einem fasziniere­nden Ganzen verband. Engagiert wusste das Prisma Ensemble unter dem viele Impulse gebenden Thomas Fheodoroff das Stück zu realisiere­n.

Passend umrahmt wurde der Abend im vollen AlbanBerg-Saal von Beethoven: Äußerst reizvoll, dass die erste der siebenten Symphonie gegenüberg­estellt wurde. Mangelte es hie und da an Feinschlif­f und Präzision so ortete man mitreißend­e Spielfreud­e. Man musizierte auf historisch­en Instrument­en energiegel­aden, beinahe furios in den Ecksätzen, mit vielen dynamische­n Abstufunge­n besonders beim berühmten Trauermars­ch der „Siebenten“, der wie bei der Uraufführu­ng auch diesmal als Zugabe wiederholt wurde. Heftiger Applaus auch für den anwesenden Komponiste­n!

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