Poetische Operation am offenen Herzen
Das Künstlerkollektiv „Gast & Erben“mit der Klagenfurterin Christina Polzer spielt einen Abend lang mit drei musikalischen Genies.
Du bist so unendlich lieb“heißt das Brief-Drama, mit dem sich das Theaterkollektiv „Gast & Erben“nun auch in Kärnten vorstellt. Das Stück erzählt vom Leben der herausragenden Künstler Johannes Brahms, Clara und Robert Schumann. Die beiden Schauspielabsolventen der Bruckneruni Linz, Christina Polzer und Steven Cloos, haben es aus dem verfügbaren Rest von Briefen und Tagebüchern der drei Musiker erarbeitet – so geschickt, dass die Oberösterreichischen Nachrichten schwärmten: Die Annäherung sei „so berührend und mit hinreißenden Mitteln, dass die eineinhalb Stunden zur Operation am offenen Herzen des Publikums werden“.
Am Tonhof in Maria Saal zeigt das Duo, erweitert von Friedrich Eidenberger (als saufend irre gewordener Robert Schumann) und Pianist Sebastian Schleindlhuber die Produktion nun noch einmal. „2016 haben wir in Klagenfurt bei der Langen Nacht der Museen aus den Briefen gelesen, dann viel recherchiert und jetzt ist es ein richtiges Stück“, sagt Christina Polzer. Mit Steven Cloos, der an der Uni im Jahrgang über ihr war, wollte sie schon immer eine gemeinsame Produktion machen. Dass es etwas Musikalisches sein würde, lag für die 23-Jährige auf der Hand. Als Absolventin des BRG Viktring ist sie ebenso „vorbelastet“wie über ihren Vater, den Pianisten Peter Polzer (Jazz-Club Kammerlichtspiele). Der Name „Gast & Erben“entstand aus der gemeinsamen Vorliebe für Erich Kästner. „Wir zwei sind ja wie Pünktchen und Anton und Anton heißt mit Nachnamen Gast. Und wir sehen uns als Erben derer, die uns inspirieren“, erzählt Christina Polzer. Ab Herbst sucht die Jungschauspielerin die Inspiration auf der Walz: in Wilhelmshaven spielt sie in „Gefährliche Liebschaften“, in Nordbayern im „Käthchen von Heilbronn“.