So hat der Blues nach dem Urlaub keine Chance.
Der 18 Jahre alte Leo S. durfte das Gefängnis in Florida unter strengen Auflagen und nach Hinterlegung von 200.000 Dollar verlassen. Wegen Sex mit seiner 15-jährigen Freundin droht aber eine lange Haftstrafe.
Nach insgesamt zehn Tagen in einem US-amerikanischen Gefängnis ist der gerade erst 18 Jahre alt gewordene Oberösterreicher Leo S. wieder auf freiem Fuß. Diese Zeit dürfte nicht einfach gewesen sein. Davon zeugt auch ein blaues Auge, das sich Leo S. hinter Gittern geholt hat. Ein Mithäftling hatte ihn attackiert.
In der Nacht auf gestern durfte der junge Mann das Gefängnis in Sarasota im Bundesstaat Florida verlassen. Dies ist einerseits dem österreichischen Vize-Honorarkonsul und Anwalt Carl Christian Thier zu verdanken, dessen Kanzlei den Antrag auf Enthaftung stellte, andererseits einem anonymen Unternehmer aus Oberösterreich, der die Kaution von umgerechnet rund 170.000 Euro gestellt hatte. Die Erleichterung
bei Leo S. und seinen Eltern ist groß, das Bangen geht nun aber jedenfalls weiter.
Dem Teenager
wird vorgeworfen, Sex mit einer 15-Jährigen gehabt zu haben, was in Florida strafbar ist. Leo S. hatte das Mädchen vor einigen Monaten im Netz kennengelernt und war schließlich nach Amerika geflogen, um sie zu treffen. Dabei soll es auch zu einvernehmlichem Geschlechtsverkehr gekommen sein. „Hätte ich gewusst, dass das Mädchen erst 15 ist, hätte ich die Reise nicht erlaubt“, klagt Leos Vater Rudolf S. Die Jugendliche habe gesagt, sie sei bereits 16 Jahre alt. Er habe von ihr sogar einen Nachweis für ihr Alter verlangt, den sie aber manipuliert haben soll. „Wenn sie ein halbes Jahr gewartet hätten, wäre nichts passiert“, so Rudolf S., der mit Leos Mutter nach Florida flog, zu den Oberösterreichischen Nachrichten.
Zumindest vorübergehend ist die Familie also wieder vereint, aber das muss nicht so bleiben. Leo S. darf die USA derzeit nicht verlassen, muss sich regelmäßig bei Gericht melden, darf sich seiner Freundin nicht nähern und hat zudem Internetverbot. Sämtliche Auflagen bleiben bis zur ersten Anhörung in 34 Tagen aufrecht.
Im Beisein seines Verteidigers hat Leo S. bereits auf „nicht schuldig“plädiert. Wenn das Gericht zu einem anderen Schluss kommen sollte, drohen dem jungen Angeklagten bis zu 15 Jahre Haft und 10.000 Dollar Strafe. Die Anwalts- und Prozesskosten sollen im sechsstelligen Bereich liegen. In der Heimat hat Bürgermeister Herbert Froschauer bereits ein Spendenkonto eingerichtet, um die Familie zu unterstützen.