Am Teichhof gehen Pferde auf Reha
Unweit des Wörthersees befindet sich das österreichweit erste Reha-Zentrum für Pferde und Hunde. Bei der Therapie setzt man auf modernste Geräte.
Mehr als 1500 Kilometer an Reitwegen gibt es in Kärnten. Der Kärntner Landesfachverband für Pferdesport zählt rund 4000 Mitglieder und 120 Vereine. Das österreichweit erste Reha-Zentrum für Pferde und Hunde in Schiefling ist aber in der Hand von zwei Tirolerinnen. Am Teichhof unweit des WörtherseeSüdufers pflegen Verena Peer und Anja Menghini die Vierbeiner wieder gesund.
„Die meisten Pferde, die zu uns kommen, bleiben einen bis drei Monate lang“, sagt Teichhof-Leiterin Peer. Viele Sportreiter würden das Zentrum auch als Urlaubsbetreuung nutzen. „Während die Reiter selbst auf Urlaub sind, dürfen die Pferde bei uns wellnessen“, sagt Rehatrainerin Menghini.
dauerte der Umbau des Hofes. „Der Teichhof besteht seit 370 Jahren. Die Nachbarn sind froh, dass hier wieder Leben eingekehrt ist“, sagt Peer. In Tirol hat die 33-Jährige einen Pferdestall betrieben, bevor sie gemeinsam mit Menghini im Gestüt Schloss Hallegg zu arbeiten begann. „Hier in Schiefling haben wir den Traum vom eigenen Hof verwirklicht“, schildern Peer und ihr Verlobter Christopher Erdmann. Das Therapieangebot wird mit modernsten Geräten begleitet und reicht von Bewegungslehre, Menghini (links) und Peer mit Flamenco: Das Pferd genießt die Farblichttherapie. Mobile Behandlung ist im „fahrenden Reha-Zentrum“möglich (Foto unten) Futterberatung und Homöopathie bis hin zu Magnetfeld- und Cranio-Sacral-Therapie.
Zur Anwendung kommen Geräte wie der Aquatrainer oder die Equusir Best Box. Bei Verletzungen von Knie, Sehne oder Rücken fördert der Aquatrainer samt Laufband die Regenerati- on und den Muskelaufbau. „Der Equusir dient der Spektrallichtanalyse, bei der der Zustand des Tieres gemessen wird“, erklärt Peer. Mit Infrarot und Farblicht sollen Blockaden gelöst werden. Kurios: „Immer wieder kommen auch Menschen für Anwendungen zu uns“, erzählt
Reha-Zentrum Teichhof
Wochen öffnete der Teichhof seine Tore. Teil des Angebots sind unter anderem Urlaubsbetreuung, Pensionspferdehaltung sowie Futtermittelberatung.
arbeiten mit allen Tierärzten Österreichs. Rekonvaleszente Tiere werden nach Absprache mit dem jeweiligen Veterinärmediziner behandelt.
Peer. Kostenpunkt des Geräts: 110.000 Euro. Auch eine mobile Variante kommt regelmäßig zum Einsatz. „Mit dem EquusirVan sind wir in ganz Österreich und teilweise in Deutschland und Italien unterwegs, oft auch bei Turnieren“, schildert Peer. Bei Springturnieren werde sie als zusätzliche Betreuung angefordert, damit die Pferde frisch bleiben.
Die Botschaft der beiden an alle Familien, die sich ein Pferd anschaffen wollen: „Es ist mit Sicherheit ein kostspieliges Hobby. Ein Pferd bedeutet eine große Verpflichtung, die einen über 20 Jahre lang begleitet. Zu den Kosten für Ausrüstung, Stall, Hufbeschlag und Futter kommen noch Tierarztkosten.“Dieser Verantwortung müsse man sich bewusst sein.