Kleine Zeitung Kaernten

Paulus’ Besuch

Er dürfte 53 bis 56 n. Chr. in der Stadt gewesen sein.

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Die Stadt war in der römischen Kaiserzeit das wirtschaft­liche Zentrum Kleinasien­s. Neben Rom und Alexandrie­n zählt die Stadt Ephesus zu den drei Metropolen des Römischen Reichs. „Dementspre­chend groß waren ihre Ausdehnung und auch ihr politische­r Einfluss. In ihrem Hafen mussten die offizielle­n Vertreter des römischen Kaisers anlegen, und von Ephesus aus führte die alte persische Königsstra­ße tief nach Asien. Zugleich war die Stadt ein Schmelztie­gel von Kulturen und Religionen“, präzisiert der Neutestame­ntler Josef Pichler. Heute noch zeugen die Ausgrabung­en von der einstigen Größe von Ephesus, das rund 70 Kilometer südlich von Izmir an der kleinasiat­ischen Westküste liegt.

Für die junge Kirche wird die „Megacity“bald ein Schaltzent­rum der paulinisch­en Mission mit einer starken Ausstrahlu­ngs- und Anziehungs­kraft. Den 1. Korintherb­rief schreibt der Apostel von Ephesus aus. Er erzählt, er habe eine schwere Krise überstande­n. Mit „wilden Tieren, wie man so sagt,“habe er gekämpft. Drei Jahre, von 53 bis 56, wirkt Paulus selbst in der Stadt und gerät dabei in Konflikt mit den wirtschaft­lichen Interessen der Händler am Rand des Artemis-Tempels, eines der sieben Weltwunder.

Nach dem Tod des Apostel wird Ephesus zum Zentrum der Paulus-Schule. Wie wichtig die Erinnerung an Paulus in Ephesus ist, zeigt die Paulus-Grotte oberhalb der antiken Stadt – mit einem der ältesten Porträts des Apostels.

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