Patienten zeigten sich mit der Belegschaft solidarisch
Protestaktion vor dem UKH Klagenfurt. Für Kooperation mit Klinikum fehlt weiter Unterschrift der Ministerin.
Montagvormittag herrschte großer Andrang vor dem UKH Klagenfurt. AUVABetriebsratsvorsitzender Günther Kanduth eröffnete die öffentliche Betriebsversammlung vor zahlreichen Beschäftigten und Interessenten. Die Protestaktion fand fast zeitgleich mit der Pressekonferenz von Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) in Wien statt.
An der Kundgebung nahmen auch ehemalige Patienten des UKH teil. Diese zeigten sich mit der Belegschaft solidarisch, die durch die politischen Diskussionen verunsichert wurde. „Bei 3,5 Millionen Versicherten und einer guten Beschäftigungslage geht es darum, die Versorgung sicherzustellen. Die wenigsten wissen um die Leistungen der AUVA“, betonte Kanduth. Die geplante Absenkung des Unfallversicherungsbeitrags würde nicht etwa Patienten zugutekommen, sondern den Großbetrieben.
Der Aktionstag stand unter dem Motto „Sperrstund“. „Ab heute, dem 13. August, wäre bei Einsparung von 500 Millionen Euro das Budget für das restliche Jahr aufgebraucht. Keine Behandlung wäre mehr möglich. Unfallrenten könn- ten nicht mehr ausgezahlt werden“, schilderte Kanduth gestern, begleitet vom lauten Pfeifen der Teilnehmer.
Zu den geladenen Gästen zählten Arbeiterkammer-Präsident Günther Goach und AK-Direktor Winfried Haider, Vertreter der Gewerkschaft und Kabeg-Arbeitnehmervertreterin Waltraud Rohrer. „Dass nur in der AUVA-Verwaltung gespart werden soll, ist nicht glaubhaft. Die Verwaltungskosten belaufen sich auf nur 90 Millionen Euro“, gab Goach zu bedenken.
Außerdem wurde die Versorgungsrolle der AUVA hervorgehoben: Laut Kanduth werden zu Spitzenzeiten pro Tag bis zu 200 Frischverletzte versorgt. Durch Präventionsarbeit habe man die Zahl der Arbeitsunfälle in den letzten 30 Jahren halbieren können. Kritik übte er an HartingerKlein, weil von ihr noch keine Unterschrift für das geplante Traumazentrum Süd vorliegt. „Das jährliche Einsparungspotenzial durch das Kooperationsprojekt mit der Kabeg liegt bei sieben Millionen Euro“, sagte Kanduth. Der KabegAufsichtsrat hat sich gestern neuerlich einstimmig für die Kooperation ausgesprochen.