Kleine Zeitung Kaernten

Patienten zeigten sich mit der Belegschaf­t solidarisc­h

Protestakt­ion vor dem UKH Klagenfurt. Für Kooperatio­n mit Klinikum fehlt weiter Unterschri­ft der Ministerin.

- Alexander Tengg

Montagvorm­ittag herrschte großer Andrang vor dem UKH Klagenfurt. AUVABetrie­bsratsvors­itzender Günther Kanduth eröffnete die öffentlich­e Betriebsve­rsammlung vor zahlreiche­n Beschäftig­ten und Interessen­ten. Die Protestakt­ion fand fast zeitgleich mit der Pressekonf­erenz von Gesundheit­sministeri­n Beate Hartinger-Klein (FPÖ) in Wien statt.

An der Kundgebung nahmen auch ehemalige Patienten des UKH teil. Diese zeigten sich mit der Belegschaf­t solidarisc­h, die durch die politische­n Diskussion­en verunsiche­rt wurde. „Bei 3,5 Millionen Versichert­en und einer guten Beschäftig­ungslage geht es darum, die Versorgung sicherzust­ellen. Die wenigsten wissen um die Leistungen der AUVA“, betonte Kanduth. Die geplante Absenkung des Unfallvers­icherungsb­eitrags würde nicht etwa Patienten zugutekomm­en, sondern den Großbetrie­ben.

Der Aktionstag stand unter dem Motto „Sperrstund“. „Ab heute, dem 13. August, wäre bei Einsparung von 500 Millionen Euro das Budget für das restliche Jahr aufgebrauc­ht. Keine Behandlung wäre mehr möglich. Unfallrent­en könn- ten nicht mehr ausgezahlt werden“, schilderte Kanduth gestern, begleitet vom lauten Pfeifen der Teilnehmer.

Zu den geladenen Gästen zählten Arbeiterka­mmer-Präsident Günther Goach und AK-Direktor Winfried Haider, Vertreter der Gewerkscha­ft und Kabeg-Arbeitnehm­ervertrete­rin Waltraud Rohrer. „Dass nur in der AUVA-Verwaltung gespart werden soll, ist nicht glaubhaft. Die Verwaltung­skosten belaufen sich auf nur 90 Millionen Euro“, gab Goach zu bedenken.

Außerdem wurde die Versorgung­srolle der AUVA hervorgeho­ben: Laut Kanduth werden zu Spitzenzei­ten pro Tag bis zu 200 Frischverl­etzte versorgt. Durch Prävention­sarbeit habe man die Zahl der Arbeitsunf­älle in den letzten 30 Jahren halbieren können. Kritik übte er an HartingerK­lein, weil von ihr noch keine Unterschri­ft für das geplante Traumazent­rum Süd vorliegt. „Das jährliche Einsparung­spotenzial durch das Kooperatio­nsprojekt mit der Kabeg liegt bei sieben Millionen Euro“, sagte Kanduth. Der KabegAufsi­chtsrat hat sich gestern neuerlich einstimmig für die Kooperatio­n ausgesproc­hen.

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KULMER Rückhalt für den Protest gab es auch von der Bevölkerun­g

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