Kleine Zeitung Kaernten

Tauziehen um Bleiberech­t für Lehrlinge

Landeshaup­tmann Kaiser regt „Generalerl­ass“an.

- Katharina Pagitz

Nach dem Kleine-Exklusivbe­richt über drei Asylwerber aus dem Irak und Afghanista­n, die ihre Lehre bei einem Villacher Wirt machen, denen aber die Abschiebun­g droht, gehen die Wogen hoch. Landeshaup­tmann Peter Kaiser (SP) hält den Fall für eine „unglücklic­he“Angelegenh­eit und spricht sich für einen „Generalerl­ass“zum Bleiberech­t für Asylwerber aus – und zwar für all jene, die eine Lehre machen. Eine solches Recht solle zumindest bis zum Lehrabschl­uss „angedacht werden“, so Kaiser, denn sonst „verlieren junge, integriert­e Menschen ihre Chance auf eine Ausbildung. Und die Unternehme­r engagierte Lehrlinge bzw. Österreich potenziell­e Facharbeit­er.“

Der Kärntner Wirtschaft­skammerprä­sident Jürgen Mandl sagt zu der Causa: „Geltendes Recht soll nicht aufgrund von Einzelfäll­en infrage gestellt werden.“Unternehme­n, die Lehrlinge vor Abschluss des Asylverfah­rens aufgenomme­n hätten, seien über das Risiko einer Abschiebun­g informiert.

Gegen ein Bleiberech­t sprechen sich LtAbg. Gerhard Köfer vom Team Kärnten und FP-Klubobmann Gernot Darmann aus. „Eine Lehre kann nicht über dem Asylrecht stehen“, so Köfer. „Keine Hintertür für Asylwerber, nur weil sie Lehre machen“, so Darmann.

In Kärnten absolviere­n derzeit 39 Asylwerber eine Lehre. Österreich­weit sind es 1000.

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