Monsanto-Urteil schickt die Aktie von Bayer auf Talfahrt
Bayer-Tochter Monsanto soll wegen Glyphosat hohen Schadenersatz in den USA leisten. Bayer-Aktie bricht ein.
Seit Juni ist Monsanto ein Teil des deutschen BayerKonzerns. Die 2016 angekündigte Übernahme hat sich der Chemieriese die Rekordsumme von rund 56 Milliarden Euro kosten lassen. Die in der Vorwoche gegen Monsanto verhängte Strafe sorgte zu Wochenbeginn für einen massiven Einbruch der Bayer-Aktie. Der Kurs sackte um fast elf Prozent ab. Wie berichtet, wurde Monsanto im Rechtsstreit mit einem Krebspatienten in den USA wegen verschwiegener Risiken seiner Unkrautvernichter zu Schadenersatz in dreistelliger Millionenhöhe verurteilt. Die Mittel hätten „wesentlich“zur Krebserkrankung des ehemaligen Hausmeisters Dewayne Johnson beigetragen, befand ein Geschworenengericht. Monsanto kündigte Berufung an, doch es droht ein langer Gerichtsstreit. Auch Bayer kritisierte das Urteil. Es wurden bereits weitere Klagen gegen Monsanto zugelassen, das Urteil könnte Signalwirkung haben.
Die EU-Kommission strebt übrigens kein neues Verfahren an. Die EU-Länder hatten ja einer weiteren Verlängerung der Zulassung des Mittels um fünf Jahre zugestimmt. Frankreichs Umweltminister Nicolas Hulot hat das Glyphosat-Urteil mit den Worten goutiert, dass dies „der Anfang vom Ende der Arroganz des verfluchten Paars Monsanto-Bayer“sei.
Auch in Australien droht Bayer derweil eine Sammelklage. Allerdings wegen einer Verhütungsspirale.