Kärntens Christen sind „irritiert“
Ein Leser befürwortet die exakte Durchleuchtung des Bistums nach dem Weggang von Bischof Schwarz, eine Leserin spricht von unchristlicher Abrechnung, die dem Ansehen der Kirche schade.
Die derzeitige Kärntner Kirchenführung soll – so der Bericht in der Kleinen Zeitung – mit viel Elan die Schieflage wegen unrechtmäßiger Aktivitäten innerhalb der letzten Jahre in der Kirche durchleuchten. Gut so!
Ich bitte die interimistische Kärntner Kirchenführung, nicht auf die Baustelle „Glaubwürdigkeit der Kirche“zu vergessen! Das Problem um Letztere irritiert das Christenvolk Kärntens wahrscheinlich mehr als die materiellen Unregelmäßigkeiten in Bistum und Diözese. Die Antwort des Dr. Schwarz auf die Frage eines Journalisten, was er denn zu den Medienberichten sage, war: „Gerüchte kommentiere ich nicht!“Ich fürchte, dass damit von oberster Kirchenführung eines der zehn christlichen Gebote missachtet wurde, und hoffe als Christ, dass es nicht so ist.
Hermann Wilhelmer, Maria Saal
Unchristlich
Beschämend sind für mich die ständigen Medienbeiträge der derzeitigen katholischen Kirchenführung in Kärnten (nach dem Motto: „only bad news are good news“). Diese geistlichen Herren beschädigen das Ansehen des hochgeschätzten und äußerst beliebten Bischofs Dr. Alois Schwarz, der 17 Jahre Oberhirte der Diözese GurkKlagenfurt war. Geschieht dies aus verletztem Stolz oder gekränkter Eitelkeit? Jedenfalls wirft diese Selbstinszenierung ein bezeichnendes Licht auf diese Würdenträger. Da lobe ich mir die Aussage des evangelischen Superintendenten Mag. Manfred Sauer: „Du wirst uns sehr fehlen.“Es ist bereits so weit! Jedenfalls ist diese Art der „Abrechnung“skandalös, unfair und vor allem unchristlich. Damit wird der katholischen Kirche in Kärnten ein schlechter Dienst erwiesen.
Dietlinde Brunner, Klagenfurt
Spätes Bekenntnis
„Merkel: Dublin-System nicht funktionsfähig“, 12. 8. Ein spätes Bekenntnis einer Spitzenpolitikerin, die es immer gewusst haben muss. Die oberste Betreiberin eines zentralisierten Europas bekannte sich mit dieser Feststellung endlich zur Wahrheit. Zur Erinnerung: Kein Flüchtling kann nach Österreich kommen, da wir, von sicheren Drittländern umgeben, jeden einzelnen auf Grundlage von „Dublin“zu- rückweisen können. Neben anderen hat die damalige österreichische Bundesregierung mit dieser Behauptung für den Maastricht-Vertrag geworben. Mit ein Grund, warum viele für den Beitritt gestimmt haben.
Heinz Schreiber, St. Georgen a. L.
Kein neues Problem
Schon Sebastian Kurz, damals Außenminister, wies 2015 darauf hin, dass Dublin II nicht funktioniere, ebenso wie EUInnenkommissar Dimitris Avramopoulos im Jänner 2018. Es stellt sich daher die Frage, wen Angela Merkel damit zu informieren glaubte. Ebenfalls fragwürdig ist, warum sie nicht den Grund für das Versagen des Dublin-Abkommens nannte. Das Problem entstand nämlich, als Merkel & Co. die Flüchtigen nach Europa einluden; anstatt den Asylantrag im ersten sicheren Ankunftsland zu stellen, durften Asylwerber sich ein Land „wünschen“. Ein Zustand, der weder von der Genfer Flüchtlingskonvention noch vom Dublin-Abkommen verlangt wurde. Ob Merkel so still die Verantwortung für ihr Handeln abschütteln oder einfach nur in der Wählergunst steigen will, sei dahingestellt. Was bleibt, sind ein übler Nachgeschmack und ein Europa, das sich weiterhin auf der Odyssee nach der gesamteuropäischen Lösung befindet.
Andreas Egger, Radenthein
Sommerzeit-Umfragen
Wäre es nicht die beste Lösung, einfach das ganze Jahr über die „Sommerzeit“beizubehalten? Das lästige Umstellen fiele weg und am Abend wär’s eine Stunde länger hell – auch im Winter. Ich glaube, mit dem Nachteil, dass es dadurch winters eine Stunde später hell würde, könnte man leben.