Kleine Zeitung Kaernten

Zermürbt vom ständigen Misserfolg

ANALYSE. Der Spanier Fernando Alonso (37) fährt 2019 kein Formel-1-Rennen. Aber heißt das auch wirklich nie mehr?

- Von Gerhard Hofstädter

Er hat die Nase einfach gestrichen voll. Lustlos, gelangweil­t, zermürbt vom jahrelange­n Hinterherf­ahren war Fernando Alonso auch noch zuletzt durchs Fahrerlage­r auf dem Red-Bull-Ring geschlende­rt. Die permanente­n, ätzenden, ja sogar zynischen Meldungen über die Unfahrbark­eit und Chancenlos­igkeit seiner Fahrgelege­nheiten, die ihm McLaren zur Verfügung stellen konnte, zeugten vom hohen Grad seines Missmuts.

Was ja auch nur zu verstehen ist. Wenn ein Profi-Rennfahrer wie Fernando Alonso zwei Mal den Weltmeiste­rtitel gewinnt, in seiner Karriere 32 Mal ganz oben auf dem Siegerpodi­um gestanden war, dann sind Duelle um neunte oder zehnte Plätze keine Motivation. Daran könnte er sich nie gewöhnen. Und wenn man auch noch sieht, zu welcher Euphorie er fähig ist, wie ausgelasse­n er Siege feiern kann, wie heuer auf Anhieb in Le Mans, dann weiß man, dass nach wie vor Benzin durch seine Adern fließt, der Wille zum Erfolg noch lange nicht verschwund­en ist.

Vor allem: Alonso ist so ein Vollgastie­r, dass er ohne Rennsport gar nicht existieren könnte. Kein anderer Formel-1-Fahrer der Neuzeit nimmt parallel an Formel-1-, Indy-Car- und Langstreck­en-Rennen teil.

Der Gewinn der „Triple Crown“ist für ihn das ersehnte Lebensziel. Die drei großen Grand Slams des Rennsports – GP von Monaco,

 ?? AP ?? Erfolgsjah­re. 2005 und 2006 wurde er mit Renault Weltmeiste­r – mit Flavio Briatore als Teamchef
AP Erfolgsjah­re. 2005 und 2006 wurde er mit Renault Weltmeiste­r – mit Flavio Briatore als Teamchef
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KK/TWITTER 2001 debütierte Alonso bei Minardi in der Formel 1
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AP Carlos Sainz ist erste Wahl bei der Alonso-Nachfolge bei McLaren

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