Zermürbt vom ständigen Misserfolg
ANALYSE. Der Spanier Fernando Alonso (37) fährt 2019 kein Formel-1-Rennen. Aber heißt das auch wirklich nie mehr?
Er hat die Nase einfach gestrichen voll. Lustlos, gelangweilt, zermürbt vom jahrelangen Hinterherfahren war Fernando Alonso auch noch zuletzt durchs Fahrerlager auf dem Red-Bull-Ring geschlendert. Die permanenten, ätzenden, ja sogar zynischen Meldungen über die Unfahrbarkeit und Chancenlosigkeit seiner Fahrgelegenheiten, die ihm McLaren zur Verfügung stellen konnte, zeugten vom hohen Grad seines Missmuts.
Was ja auch nur zu verstehen ist. Wenn ein Profi-Rennfahrer wie Fernando Alonso zwei Mal den Weltmeistertitel gewinnt, in seiner Karriere 32 Mal ganz oben auf dem Siegerpodium gestanden war, dann sind Duelle um neunte oder zehnte Plätze keine Motivation. Daran könnte er sich nie gewöhnen. Und wenn man auch noch sieht, zu welcher Euphorie er fähig ist, wie ausgelassen er Siege feiern kann, wie heuer auf Anhieb in Le Mans, dann weiß man, dass nach wie vor Benzin durch seine Adern fließt, der Wille zum Erfolg noch lange nicht verschwunden ist.
Vor allem: Alonso ist so ein Vollgastier, dass er ohne Rennsport gar nicht existieren könnte. Kein anderer Formel-1-Fahrer der Neuzeit nimmt parallel an Formel-1-, Indy-Car- und Langstrecken-Rennen teil.
Der Gewinn der „Triple Crown“ist für ihn das ersehnte Lebensziel. Die drei großen Grand Slams des Rennsports – GP von Monaco,