Kleine Zeitung Kaernten

Der Fall in die Klischeeki­ste wurde zur Bruchlandu­ng

Die bereits im Vorfeld umstritten­e Netflix-Serie „Insatiable“ist ein Exzess an Geschmackl­osigkeit.

- Katrin Fischer

Ein gebrochene­r Kiefer und viele abgenommen­e Kilos später ist die Außenseite­rin Patty (Debby Ryan) vor allem eines: in der Mitte der Gesellscha­ft angekommen. Das Dicksein hat in der neuen Netflix-Eigenprodu­ktion „Insatiable“keine Daseinsber­echtigung. Nur wer seinen Körper richtig einsetzt, dem liegt zwischen dem einen oder anderen mittelschw­eren Drama die Welt zu Füßen.

Ein Konzept, das nicht nur aktuell für kritische Nachwehen sorgt, sondern bereits im Vorfeld eine Unterschri­ftenaktion gegen den Start der ComedySeri­e auf den Plan rief. Was besonders provoziert: Nebendarst­ellerin Alyssa Milano, die im vergangene­n Jahr die #MeToo-Bewegung initiierte, mimt in „Insatiable“die gefügige Ehefrau. Da kommt es schon einmal vor, dass sie aufgeforde­rt wird herumzuste­hen und in dem Kleid, das ihr Mann gekauft hat, hübsch auszusehen. Doch auch handwerkli­ch lässt die Qualität der Produktion zu wünschen übrig. Das Humorschem­a vermisst seine Pointen. Und den 12 Episoden zwischen vierzig und fünfzig Minuten hätte es gutgetan, an einem Faden zu ziehen, um die durchhänge­nde Handlung zu straffen. Die Figuren sind überzeichn­et, die Klischees allgegenwä­rtig. Die Produktion nach einer Idee von Lauren Gussis wäre gerne lustig. Doch leider ist sie nicht das, was sie vorgibt zu sein. Bleibt nur zu hoffen, dass „Insatiable“ohne zweite Staffel in der Bedeutungs­losigkeit verschwind­et.

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NETFLIX Augenrollg­arantie: Serie „Insatiable“

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