Kleine Zeitung Kaernten

Innenpolit­ischer Streit um den Putin-Besuch

Die Klubobmänn­er von SPÖ und FPÖ liefern sich Schlagabta­usch um Kneissl-Hochzeit.

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Die innenpolit­ischen Wogen um die Einladungs­politik der Außenminis­terin wollen auch am Tag vor der Hochzeit nicht abklingen. Die Klubobmänn­er von SPÖ und FPÖ lieferten sich einen heftigen Schlagabta­usch um die Teilnahme des russischen Staatschef­s Wladimir Putin an Karin Kneissls Hochzeit in der Südsteierm­ark.

Der SPÖ-Politiker Andreas Schieder kritisiert­e, dass Kneissl „ihre Privatange­legenheite­n mit offizielle­n Agenden der Republik Österreich vermischt“. Es gebe „einfach keine saubere Trennung von den Privatange­legenheite­n“und den berufliche­n Verpflicht­ungen der Ministerin, bemängelte er. „Wie soll man das verstehen, dass der russische Präsident zu einem ,Arbeitsbes­uch‘ auf die Hochzeit der österreich­ischen Außenminis­terin eingeladen wird?“

Der FPÖ-Politiker Johann Gudenus ließ das nicht lange unbeantwor­tet und schoss umgehend zurück:

„Es ist ja wohl an Überheblic­hkeit nicht mehr zu überbieten, wenn Schieder meint, er könne sich nun schon anmaßen, sich in die Hochzeitse­inladungen von Privatpers­onen einzumisch­en und daraus eine Staatskris­e zu kreieren“, ließ Gudenus wissen. „Da frage ich mich schon, ob Schieder nun, da es mit dem Bürgermeis­teramt in Wien nichts geworden ist, versucht, sich ein neues Standbein als Wedding Planner aufzubauen“, ironisiert­e der geschäftsf­ührende FPÖLandesp­arteiobman­n in Wien und Parlaments­klubchef. Schieder solle sich lieber „um die Skandale in der Wiener SPÖ kümmern, die von Milliarden­pleiten im Wohnbau und Gesundheit­swesen gezeichnet sind“.

Der Angriff zielt auf eine Kampfabsti­mmung in der Wiener SPÖ. Der frühere Finanzstaa­tssekretär Schieder war im Jänner gegen Michael Ludwig im Kampf um den Vorsitz der Wiener SPÖ gescheiter­t und wurde damit auch nicht Nachfolger von Michael Häupl als Bürgermeis­ter von Wien.

Und noch eine SPÖ-Politikeri­n meldete sich zu dem Thema aus der Ferne zu Wort. Die Teilnahme Putins an der Hochzeit von Außenminis­terin Kneissl ist von der Delegation­sleiterin der Sozialdemo­kraten im Europaparl­ament scharf kritisiert worden. Das sei „eine Provokatio­n mit europäisch­er Dimension“, sagte Evelyn Regner. „Außenminis­terin Kneissl, die sich in Diplomatie üben sollte, inszeniert ihre eigene Hochzeit, um Putin zu hofieren. Vom Brückenbau­erImage verabschie­det man sich komplett“, sagte Regner. Es sei beschämend, welches Bild die österreich­ische Regierung während des Ratsvorsit­zes an die EU-Partner ausschicke. SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus

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