Eine Bilderbuchbeziehung
INTERVIEW. Wie geht man als Paar damit um, wenn schöne und auch sehr private Fotos zum Job werden? Bianca und Marco verraten es.
Marco, Ihre Freundin ist Bloggerin, sind Sie schon Foto-Profi, weil Sie sie dauernd ins rechte Licht rücken?
MARCO SCHELLANDER: Von einem Profi bin ich noch weit entfernt. Ich bin da vor zwei Jahren so hineingerutscht und habe mir einiges selbst angeeignet.
Es gibt ja immer wieder Seiten und Fotos wie „Boyfriends of Instagram“, die es zum Thema machen, dass meistens hinter jeder Bloggerin im Rampenlicht ein Mann steht, der sie fotografieren muss. Wie gehen Sie damit um?
BIANCA GRUBELNIK: Marco arbeitet in einer ganz anderen Branche und ich würde es verstehen, wenn er mit dieser Social-Media-Welt nichts zu tun haben wollen würde. Trotz allem stärkt er mir den Rücken und unterstützt mich. Oder, was sagst du dazu?
MARCO: Ich stehe einfach lieber im Hintergrund und mache die Fotos. Ab und zu tauche ich aber auch auf ihnen auf. Trotz allem könnte ich mir niemals vorstellen, ein Influencer zu werden, mich stresst es ja schon, einmal pro Woche ein Foto auf Instagram zu posten.
Haben Sie eine Grenze vereinbart?
BIANCA: Ja, das haben wir. Bei uns gibt es bei Dates und Essen mit Freunden nie ein Handy auf dem Tisch. Somit kommt man auch gar nicht auf die Idee, über Social Media zu plaudern. Gerade in den letzten Wochen habe ich mir diese Offline-Zeit viel mehr gegönnt. Im Urlaub auf Ibiza habe ich zum Beispiel sehr wenig Zeit am Handy verbracht.
Dringt der Blog nicht trotzdem sehr stark in Ihre Privatsphäre ein?
MARCO: Bianca gibt sehr viel von ihrem Privatleben preis. Trotz allem gibt es für uns klare Grenzen. Wenn wir einmal einen Ausflug zu zweit machen oder Zeit mit der Familie verbringen, gibt es eventuell ein kurzes Foto, das war es dann aber auch schon wieder. Ganz viele Momente aus unserer Beziehung und auch mit unserer Familie bleiben privat und das ist auch gut so.
Muss man dafür ganz eifersuchtsfrei sein?
MARCO: So wie in jeder Bezie- hung gehört eine gesunde Eifersucht einfach dazu. Da wir uns aber beide keinen Grund zum Eifersüchtigsein geben, war das bei uns noch nie ein Thema.
Wie haben Sie sich eigentlich kennengelernt?
BIANCA: Wir haben uns tatsächlich bei einem Autoverkauf außerhalb von Social Media kennengelernt. Alles begann mit einem kurzen Gespräch, ganz schnell merkten wir aber beide, dass da mehr ist. Der Rest ist unser Geheimnis. Im Jänner sind wir dann fünf Jahre zusammen.
Biancas Blog „Sunglasses and Peonies“startete ja im Jahr 2016, ab wann haben Sie festgestellt, dass das richtig viel Arbeit bedeutet?
MARCO: Eigentlich von Beginn an. Wenn Bianca etwas angreift, dann macht sie es immer zu 100
Prozent. Es gab schon in den ersten Monaten einen fixen Content Plan, nach dem sie ihre Blogbeiträge durchgeplant hat. Somit bedeutet der Blog auch viel Arbeit nach unserer eigentlichen Arbeit.
Nervt es Sie denn nicht ab und zu, dass der Blog auch privat eine Rolle spielt?
BIANCA: Natürlich gibt es so wie in jedem anderen Job auch
Schattenseiten. Gerade bei Bloggern vermischt sich das Berufsschnell mit dem Privatleben. Wir sprechen auch privat wahnsinnig viel über Social Media und den Blog. Aber es gibt klare Grenzen, wo es nur um uns geht. Trotzdem ist mein Blog mein Baby und ich freue mich, ihn so schön wachsen zu sehen. Da macht es mir nichts aus, so viel Zeit damit zu verbringen.