Kleine Zeitung Kaernten

Darum kann Federer noch um Titel spielen

Roger Federer will zehn Jahre nach seinem letzten US-Open-Triumph wieder zuschlagen.

- Alexander Tagger

In der Saison 2017 haben über eine Milliarde Fans die ATPTour via Fernsehen verfolgt und weit über 100 Spieler jeweils mehr als 250.000 Dollar Preisgeld eingespiel­t. Den stetigen Aufschwung (Interesse und Geld) hat das HerrenTenn­is vorrangig den „großen vier“, also Roger Federer, Rafael Nadal, Novak Djokovic und Andy Murray, zu verdanken. Das Quartett hat mit seinen Leistungen und seiner Rivalität den „Weißen Sport“auf den nächsten Level gehoben.

Doch die Uhr bleibt nicht stehen, die Zeit ohne Federer und Kollegen ist unausweich­lich. 37 Jahre zählt der 20-fache Grand-Slam-Sieger bereits – wie lange der Schweizer noch die Bälle über die Netzkante wuchten wird, weiß nur er selbst. Umso beeindruck­ender ist natürlich die Tatsache, dass der „Tennis-Methusalem“nach wie vor die Szene diktiert. Dies untermauer­t einerseits das Ausnahmekö­nnen des Maestros, weckt aber anderersei­ts auch leise Zweifel an seinen Nachfolger­n.

Dies stellte Federer auch bei seiner US-Open-Generalpro­be in Cincinnati fest: „Die junge Generation ist leider – oder für mich persönlich glückliche­rweise – nicht auf einem so extrem hohen Level wie seinerzeit die Youngster rund um Rafael Nadal.“Dies ermöglicht dem 98-fachen Turniersie­ger die Chance, ab Montag in Flushing Meadows möglicherw­eise seinen sechsten US-Open-Titel ins Trockene zu bringen. Zwar nannte Federer selbst Nadal und Djokovic als Favoriten auf den Titel, doch machte der Weltrangli­s- ten-Zweite zugleich klar, um jeden Preis zehn Jahre nach seinem letzten Triumph im „Big Apple“erneut selbst zuschlagen zu wollen.

Los geht es für den Superstar in der Nacht auf Mittwoch mit seinem Auftaktmat­ch gegen den Japaner Yoshihito Nishioka (ATP-Nr. 177.). In der zweiten Runde könnte es aus rot-weiß-roter Sicht spannend werden: Kann nämlich Dennis Novak in der ersten Runde den französisc­hen Tennis-Exzentrike­r Benoit Paire aus dem Weg räumen, würde zur Belohnung ein Duell mit „König Roger“winken. Läuft alles programmge­mäß, würde der Eidgenosse im Viertelfin­ale auf Djokovic treffen. Dem Serben ist er allerdings zuletzt im Cincinnati-Endspiel doch relativ glatt mit 4:6, 4:6 unterlegen.

Und Dominic Thiem? Der ist bereits am Montag (4. Spiel nach 17 Uhr) gegen den Bosnier Mirza Basic erstmals an der Reihe.

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AP/MINCHILLO

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