Kleine Zeitung Kaernten

Kneissls Gäste kommen aus ganz Europa

In dieser Woche treffen sich die Außen- und Verteidigu­ngsministe­r zu ihren informelle­n EU-Räten. Es geht um heikle Themen.

- Von Ingo Hasewend

Die österreich­ische EURatspräs­identschaf­t geht in die heiße Phase. In dieser Woche werden sich die Verteidigu­ngsund Außenminis­ter zu ihrem jeweiligen informelle­n Rat in Wien versammeln. Während sich die Verteidigu­ngsministe­r am Mittwoch und Donnerstag im Austria Center Vienna in der UNO City treffen, tagen die Chefdiplom­aten am Donnerstag und Freitag in der Hofburg.

Zentrales Thema der Sicherheit­sund Verteidigu­ngspolitik­er sind militärisc­he Assistenze­insätze an der EU-Außengrenz­e als Unterstütz­ung für Grenzschut­zagentur Frontex. Verteidigu­ngsministe­r Mario Kunasek hat seinen Kollegen ein Konzept vorgelegt, das auch den in der EU heftig umstritten­en Punkt von „nationalen Grenzraumk­ontrollen“mit militärisc­her Unterstütz­ung beinhaltet.

Auch die Außenminis­ter legen einen Fokus auf das Großthema Migration. Es geht um die Lage in den Konfliktlä­ndern Syrien, Jemen und Libyen. Aber auch der in Wien abgeschlos­sene und von US-Präsident Donald Trump aufgekündi­gte Iran-Deal wird in der Hofburg beraten.

Außenminis­terin Karin Kneissl schlüpft dabei in die Rolle der Gastgeberi­n. Es ist das erste europäisch­e Gemeinscha­ftstreffen seit ihrer Hochzeit, die vor allem einige osteuropäi­sche Amtskolleg­en mit Unwohlsein angesichts des Hochzeitsg­astes Wladimir Putin verfolgt haben dürften. Gerade in den baltischen Staaten wird die russische Einflussna­hme als massive Gefahr angesehen und es dürfte vor allem aufseiten der Litauer, Esdie

ten und Letten Erklärungs­bedarf geben.

Am Freitag stoßen dann Vertreter der Westbalkan­staaten Albanien, Montenegro, Mazedonien, Serbien, Kosovo sowie Bosnien-Herzegowin­as zu den EU-Ministern hinzu und sprechen über die Beitrittsp­erspektive ihrer Länder. Auch der türkische Außenminis­ter Mevlüt Çavu¸sog˘lu ist auf Vorschlag von Kneissl als Vertreter eines EU- Beitrittsk­andidaten nach Wien eingeladen. Kneissl gilt in den Augen von Çavu¸sog˘lu – im Gegensatz zu Kanzler Kurz – als „Freundin der Türkei“, wie er unlängst sagte. Kneissl hat sich von Anfang an für die Entschärfu­ng des Konflikts mit Ankara eingesetzt. Österreich legt während seiner Ratspräsid­entschaft auch einen Fokus auf die Annäherung der Westbalkan­staaten an die Europäisch­en Union.

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APA Außenminis­terin Kneissl und ihr britischer Kollege Hunt

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