Kleine Zeitung Kaernten

Kompromiss für Bleiberech­t in Sicht

Eine Stichtagre­gelung soll den Pull-Faktor verhindern. Auch CSU gesprächsb­ereit.

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In der Debatte um ein Bleiberech­t für abgelehnte Asylbewerb­er mit Arbeitspla­tz in Deutschlan­d wird der Ruf nach einer Stichtagsl­ösung lauter. Das heißt, wer bis zu einem bestimmten Stichtag in Deutschlan­d angekommen ist und zugleich die Anforderun­gen des geplanten Einwanderu­ngsgesetze­s erfülle, der solle bleiben dürfen.

Der Chef der Bundesagen­tur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, unterstütz­te am Wochenende den Vorschlag. Auch der bayerische Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) sprach sich für mehr Spielraum für Unternehme­n aus. Der saarländis­che Ministerpr­äsident Tobias Hans (CDU) forderte, den Stichtag „so schnell wie möglich“festzulege­n.

Scheele sagte der „Bild am Sonntag“, eine Stichtagsl­ösung würde einerseits einen „Pull-Effekt“bei der Zuwanderun­g verhindern. „Zugleich würde man den Stimmen aus dem Handwerk und anderen Branchen gerecht, die fordern, dass ihre gut integriert­en Mitarbeite­r hierbleibe­n dürfen.“

Söder plädierte ebenfalls für eine pragmatisc­he Lösung und mahnte zugleich eine konsequent­e Abschiebun­g straffälli­ger abgelehnte­r Asylbewerb­er an. Für eine Stichtagsr­egelung hatten sich zuvor bereits Politiker von FDP und SPD ausgesproc­hen.

Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) sagte, der Freistaat wolle abgelehnte Asylbewerb­er, die eine Ausbildung in Pflegeberu­fen machen, besser vor Abschiebun­gen schützen.

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