Kleine Zeitung Kaernten

Baubranche ringt um ihre Lehrlinge

Sinkende Lehrlingsz­ahlen und Fachkräfte­mangel bereiten der Bauindustr­ie Sorgen.

- Alexander Tengg

Im Juli zählte die Kärntner Bauwirtsch­aft 13.391 Bauarbeite­r bei 744 Firmen. Ein Plus von 300 Beschäftig­ten gegenüber dem Vorjahr. Ein gegensätzl­iches Bild bietet sich bei einem Blick in die Lehrlingss­tatistik: 155 Lehrlinge gab es in Baugewerbe und Bauindustr­ie. 2012 waren es 201. Ein Minus von rund 23 Prozent.

Österreich­weit ist die Lehrlingsz­ahl in diesem Zeitraum von 3595 auf 2963 Lehrlinge gesunken. „Wir haben ein Nachwuchsp­roblem in der Lehre“, sagt Armin Geissler, Betriebsra­t bei Steiner-Bau. Dort werden 15 Lehrlinge als Maurer, bautechnis­che Zeichner und Kfz-Mechaniker ausgebilde­t.

Als Gegenmaßna­hme lade man in Kärnten Schüler ein, um ihnen Berufe im Baugewerbe näherzubri­ngen. „Im Herbst führen wir die Aktion fort. Wir zeigen auch einen Film mit einstigen Lehrlingen von uns, die Großbaupro­jekte verwirklic­ht haben“, sagt Geissler. Man tue alles, um Regionalit­ät zu fördern, aber es sei schwierig, die Jugend für die Bauarbeit zu begeistern.

„Es gibt einen Fachkräfte­mangel und wir haben mit einem Imageprobl­em zu kämpfen“, sagt Alois Peer, Landesgesc­häftsführe­r der Gewerkscha­ft Bau-Holz. Die Attraktivi­tät der Jobs leide auch unter den veränderte­n Rahmenbedi­ngungen. 27 zuvor geschützte Berufe seien gesetzlich freigegebe­n worden. Dies erschwere die Situation.

Die Problemati­k

wird sich noch weiter verschärfe­n: „In den nächsten fünf Jahren werden rund 2000 Bauarbeite­r in Pension gehen“, sagt Peer. Er streicht aber auch die Errungensc­haften in der Branche hervor: „Bei der Schwerarbe­iterpensio­n wurden große Fortschrit­te gemacht.“

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TRAUSSNIG Jugendlich­e, die einen Job in der Baubranche suchen, haben gute Chancen, einen zu bekommen

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