Baubranche ringt um ihre Lehrlinge
Sinkende Lehrlingszahlen und Fachkräftemangel bereiten der Bauindustrie Sorgen.
Im Juli zählte die Kärntner Bauwirtschaft 13.391 Bauarbeiter bei 744 Firmen. Ein Plus von 300 Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr. Ein gegensätzliches Bild bietet sich bei einem Blick in die Lehrlingsstatistik: 155 Lehrlinge gab es in Baugewerbe und Bauindustrie. 2012 waren es 201. Ein Minus von rund 23 Prozent.
Österreichweit ist die Lehrlingszahl in diesem Zeitraum von 3595 auf 2963 Lehrlinge gesunken. „Wir haben ein Nachwuchsproblem in der Lehre“, sagt Armin Geissler, Betriebsrat bei Steiner-Bau. Dort werden 15 Lehrlinge als Maurer, bautechnische Zeichner und Kfz-Mechaniker ausgebildet.
Als Gegenmaßnahme lade man in Kärnten Schüler ein, um ihnen Berufe im Baugewerbe näherzubringen. „Im Herbst führen wir die Aktion fort. Wir zeigen auch einen Film mit einstigen Lehrlingen von uns, die Großbauprojekte verwirklicht haben“, sagt Geissler. Man tue alles, um Regionalität zu fördern, aber es sei schwierig, die Jugend für die Bauarbeit zu begeistern.
„Es gibt einen Fachkräftemangel und wir haben mit einem Imageproblem zu kämpfen“, sagt Alois Peer, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Bau-Holz. Die Attraktivität der Jobs leide auch unter den veränderten Rahmenbedingungen. 27 zuvor geschützte Berufe seien gesetzlich freigegeben worden. Dies erschwere die Situation.
Die Problematik
wird sich noch weiter verschärfen: „In den nächsten fünf Jahren werden rund 2000 Bauarbeiter in Pension gehen“, sagt Peer. Er streicht aber auch die Errungenschaften in der Branche hervor: „Bei der Schwerarbeiterpension wurden große Fortschritte gemacht.“