„Tempolimits als Spielwiese der Politik“
Unsere Leser diskutieren über Tempolimits, Politikerphrasen und Griechenland.
„42 Mal vom selben Radar geblitzt“, 19. 8., und „Das Geschäft mit den Rasern“, 20. 8.
Im Beitrag „Das Geschäft mit den Rasern“erklärt ein Vertreter der Kärntner Landesregierung: „Aus verkehrspsychologischer Sicht legen wir die Toleranzgrenzen nicht offen.“Was immer das heißen mag, es klingt sehr nach staatlicher Willkür. Warum es überhaupt solche Toleranzgrenzen für Temposünder gibt, kann man nur so erklären: Weil wir Österreicher sind! In der Schweiz gibt es diese nicht. Das könnte man so stehen lassen, gäbe es nicht den, in Verbindung mit den erlaubten Höchstgeschwindigkeiten (Autobahn 120, Freilandstraßen 80), Zusammenhang mit der Verkehrssicherheit. Mit den nordischen Ländern, die ähnliche Limits haben, liegt die Schweiz europaweit an der Spitze in puncto Verkehrssicherheit, Österreich liegt abgeschlagen im Mittelfeld. Hier soll dafür das erlaubte AutobahnTempolimit auf 140 erhöht werden. Die Politik hat die Materie als Spielwiese entdeckt. Warum? Weil wir Österreicher sind! „42 Mal vom selben Radar geblitzt“ist eine Mischung aus nicht ungefährlicher Fahruntüchtigkeit und Masochismus. Aber der Vorfall ruft in Erinnerung: Es gibt Bereiche in der Verwaltung, die dringend eines Demokratieschubes bedürfen. Dass zwischen Tatbegehung und Zustellung ein Jahr (Verjährungsfrist in Deutschland drei Monate) vergehen darf, ist pure Schikane und staatliche Willkür. Erhard Vallant, Klagenfurt