Applaus für gehobene musikalische Schätze
Das fein musizierende Ensemble Ars Antiqua Austria faszinierte mit Raritäten von Rupert Ignaz Mayr.
Gunar Letzbor ist ein unermüdlicher Suchender nach versunkenen, musikalischen Schätzen und vergessenen Meisterwerken aus der Zeit des österreichischen Hochbarocks. Jetzt hat der Geiger und Dirigent Werke des Schärdinger Barockmeisters Rupert Ignaz Mayr (1646-1712), wahrscheinlich nur Musikspezialisten bekannt, entdeckt.
Durchaus zu Recht, denn es handelt sich um Kompositionen von hoher Qualität, wovon man sich jetzt beim finalen Konzert des Musikalischen Spätsommers im wunderbaren Gurker Dom überzeugen konnte. Denn da hörte man sakrale Kleinode, ausschließlich von Mayr, wie die Suite Nr. IV oder zwei Sonaten, mit eingängigen Themen, wobei Letzbor seine Virtuosität auf der Violine demonstrieren konnte. Bei den vokalen Werken „Nisi Dominus“erklang Gerd Kendas profunder und mächtiger Bass. Markus Miesenberger, der auch auf der Viola beim Ensemble mitwirkte, sang bei „Confitebor tibi“mit klarem, nuancenreichem Tenor.
Mit einem ganz spezifischen, österreichischen Barockklang, viel Einfühlungsvermögen und feinen Klängen wusste das Ensemble Ars Antiqua Austria, unter Letzbors Leitung als erster Geiger, dabei auf historischen Instrumenten zu faszinieren. Das sechsköpfige Ensemble hat schon zahlreiche prämierte CDs herausgebracht, tritt bei vielen Festivals auf und verfügt im Wiener Konzerthaus und im Brucknerhaus Linz über einen eigenen Konzertzyklus.
Viel Applaus, als Zugabe ein Part aus Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“und ein zufriedener künstlerischer Leiter, der Kärntner Fritz Kircher, der auch selbst beim Ensemble auf der Violine brillierte.