Kleine Zeitung Kaernten

Anhaltende­r Aufschwung trotz steigender Risiken

Wie ist es um die Wirtschaft­sstimmung bestellt? Heute gibt es die aktuellen Daten. Unsicherhe­iten haben zuletzt zugenommen.

- Manfred Neuper

Es war zumindest ein kleiner Schock, der Anfang August von Deutschlan­d aus, ausgelöst wurde: Die deutschen Industriea­ufträge sind demnach im Frühsommer so stark eingebroch­en wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr. Allein die Auslandsna­chfrage sackte um fast fünf Prozent ab. Vorboten für einen massiveren Konjunktur­einbruch oder nur eine Delle inmitten eines anhaltende­n Aufschwung­s? Im Sommer selbst zeigte sich Deutschlan­ds Wirtschaft wieder bärenstark. Das Konjunktur­klima bei Österreich­s wichtigste­m Handelspar­tner ist für ganz Europa ein entscheide­nder Gradmesser. Faktum ist, das Wachstumst­empo hat sich eingebrems­t. Das Ausgangsni­veau ist aber weiterhin hoch. Das zeigt sich auch in Österreich. Seit Jahresbegi­nn ist in der heimischen Industrie eine Verlangsam­ung registrier­t worden, wie sich etwa am Einkaufsma­nagerindex der Bank Austria (BA) ablesen lässt. Die nun ganz aktuell veröffentl­ichten Daten zeigen aber eine Stabilisie­rung an, „der Abwärtstre­nd der ersten Jahreshälf­te setzt sich also nicht fort“, betont Chefökonom Stefan Bruckbauer. Der Wachstumsk­urs falle zwar etwas moderater, „aber weiterhin sehr kräftig aus“. Insbesonde­re die Auslandsna­chfrage lege wieder stärker zu, wenngleich der Beschäftig­ungsaufbau an Tempo verloren habe. Das Fazit der BA-Ökonomen: „Die Aussichten auf eine erneute Belebung haben sich verbessert.“

Unbestritt­en ist aber auch, dass die globalen Unsicherhe­itsfaktore­n nicht weniger geworden sind. Neben dem schwelende­n Handelskon­flikt bereiten u. a. auch der Brexit, die Entwicklun­g in Italien sowie die Probleme in der Türkei Sorgen. Zuletzt warnten die Europäisch­e Zentralban­k und die Welthandel­sorganisat­ion vor einem „ernst zu nehmenden Risiko für die Handels- und Konjunktur­aussichten“durch den Zollstreit. Wie geht’s weiter? Mit großer Spannung wird heute nach Brüssel geblickt. Dort werden die aktuellen Daten zur Wirtschaft­sstimmung in der gesamten Eurozone präsentier­t.

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