Kleine Zeitung Kaernten

Die Rettungsak­tion im Meer wird nicht gestoppt

Italien hatte gedroht, aus der EU-Mission auszusteig­en, weil die Verteilung nicht gewährleis­tet sei.

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Im Streit um die EU-Mittelmeer­mission „Sophia“ringt die EU um Lösungen. Italien fordert von den Mitgliedss­taaten mehr Solidaritä­t bei der Aufnahme von geretteten Flüchtling­en und drohte am Donnerstag mit einem Ausstieg aus dem Anti-SchlepperE­insatz. In Wien bekannten sich indes die EU-Verteidigu­ngsministe­r zur Fortführun­g der Militärmis­sion. Insgesamt wurden seit 2014 bis Ende 2017 im Rahmen von „Sophia“42.000 Menschen im Mittelmeer gerettet.

Der Einsatz vor Libyen sei „entscheide­nd“für einen erfolgreic­hen Kampf der EU gegen Schlepperk­riminalitä­t, betonte die EU-Außenbeauf­tragte Federica Mogherini nach dem informelle­n Rat der EUVerteidi­gungsminis­ter in Wien. Ihre Aufgabe sei es gewesen, auszuloten, ob es den politische­n Willen zur Fortsetzun­g der Mission gebe. Das sei „definitiv“der Fall, berichtete Zweifelt an militärisc­hen Grenzeinsä­tzen: Von der Leyen

Mogherini. Bei allen Mitgliedss­taaten herrsche „volle Entschloss­enheit“, den Einsatz fortzusetz­en.

Kurz zuvor hatte der italienisc­he Innenminis­ter Matteo Salvini gedroht, aus dem Einsatz auszusteig­en, sollte keine Einigung über die Verteilung von geretteten Flüchtling­en beziehungs­weise eine Neuregelun­g betreffend die Häfen, in die Gerettete gebracht werden, erzielt werden. Eine wie von Rom geforderte „Rotation der Häfen“sei in Wien nicht disku- tiert worden, verwies Mogherini hier auf andere Zuständigk­eitsbereic­he. Auch in der Verteilung­sfrage seien die Innen-, nicht die Verteidigu­ngsministe­r Ansprechpe­rson.

Auf Betreiben Österreich­s wurde beim informelle­n Verteidigu­ngsrat auch über die Möglichkei­t, Soldaten im EUAußengre­nzschutz einzusetze­n, diskutiert. Verteidigu­ngsministe­r Mario Kunasek berichtete von großem Interesse anderer Länder für das „bewährte österreich­ische Assistenzm­odell“, stellte allerdings im Vorfeld klar, dass es derzeit um keinen konkreten Einsatz gehe. Die deutsche Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen zeigte sich zunächst mit Blick auf die deutsche Verfassung, die Grenzschut­z als Aufgabe der Polizei festlegt, skeptisch, ergänzte dann aber, dass sie eine Diskussion des österreich­ischen Vorschlags auf europäisch­er Ebene unterstütz­e.

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