Seuche ist im Anmarsch
Vermehrt mit Schweinepest infizierte Wildschweine in Ungarn haben auch die österreichischen Behörden in Alarmbereitschaft versetzt.
Die erstmals 2014 auf europäischem Boden festgestellte Afrikanische Schweinepest ist nicht kleinzukriegen. Dieses Jahr wurden bis Ende August laut einer von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit kürzlich aufgestellten Statistik rund 4830 Fälle von infizierten Wildund Hausschweinen in Europa nachgewiesen. Das sind in etwa 700 Fälle mehr als im gesamten Vorjahr.
Für Österreich stellen vor allem die zuletzt in Ungarn infizierten Wildschweine eine Gefährdung dar. Seit April wurde das widerstandsfähige, unter Schweinen hoch ansteckende Virus dort bei 32 Wildschweinen nachgewiesen. Manche Fundorte waren lediglich 200 Kilometer von der österreichischen Staatsgrenze entfernt. Ein Impfstoff konnte trotz Bemühungen noch nicht entwickelt werden.
„Die Tierseuche ist bisher noch nicht in Österreich aufgetreten, durch zahlreiche Fälle in Nordosteuropa ist die Gefahr einer Einschleppung aber sehr hoch“, sagte Regina Zeppelzauer, Pressereferentin im Gesundheitsministerium. Um im Fall der Einschleppung möglichst rasch reagieren zu können, beobachten die Behörden die Entwicklung sehr genau. Sollte die Seuche in Österreich auftreten, besteht für den Menschen keinerlei Gefahr – auch Schweinefleisch könne bedenkenlos konsumiert werden. Jedoch müssten in betroffenen Hausschwein-Betrieben alle Schweine gekeult und die Tierkörper unschädlich gemacht werden – große wirtschaftliche Einbußen für die Betroffenen seien vorprogrammiert. Zudem würden um den Betrieb Schutz- und Überwachungszonen errichtet und der Tierverkehr drastisch eingeschränkt werden.