Kleine Zeitung Kaernten

Abgaben hinterzoge­n: 203.000 Euro Strafe

Ehemaliger Bordellbet­reiber soll jahrelang Abgaben hinterzoge­n haben. Er wurde verurteilt.

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Mit rund 520.000 Euro bezifferte Staatsanwa­lt Helmut Jamnig den Wert, den der Angeklagte angehäuft habe. Ein ehemaliger Bordellbet­reiber musste sich gestern wegen gewerbsmäß­iger Abgabenhin­terziehung vor dem Schöffense­nat unter dem Vorsitz von Richter Christian Liebhauser-Karl verantwort­en. Der Mann gab zu, mit zwei ehemaligen Angestellt­en über Jahre hinweg Unterlagen über seine Umsätze gefälscht zu haben. Die beiden anderen Angeklagte­n wurden als Pächter von Bordellen vorgeschob­en und seien angehalten worden, die Unterlagen über die Umsätze zu „frisieren“.

Sämtliche Angelegenh­eiten zur Errichtung der Gesellscha­ften und die abgabenrec­htlichen Agenden wurden vom Hauptangek­lagten geregelt. Im Jahr 2015 kam es dann zum Bruch der Allianz, die beiden Mitangekla­gten erstattete­n Anzeige gegen ihren Chef. Die „goldenen Zeiten“im Bordellges­chäft dürften vorbei sein: „Die Leute haben weniger Geld als noch vor ein paar Jahren, die Konkurrenz durch Laufhäuser und Saunaclubs ist groß. Ich schätze, der Umsatz beträgt nur noch ein Drittel im Vergleich zu früher“, so der Angeklagte. Das und private Probleme gab er als Gründe für die Abgabenhin­terziehung an. Seine Firma ist in Konkurs.

Der Hauptangek­lagte wurde zu einer Geldstrafe von 203.000 Euro verurteilt, er nahm das Urteil an. Staatsanwa­lt Jamnig gab keine Erklärung ab, das Urteil ist nicht rechtskräf­tig. Die Beitragstä­ter werden gesondert angeklagt.

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