Kleine Zeitung Kaernten

Know-how aus Österreich für Roboterbus­se in Singapur

Singapur will im öffentlich­en Verkehr ab 2022 in einigen Stadtteile­n nur noch selbstfahr­ende Kleinbusse einsetzen. Eine Schlüsselr­olle für die Umsetzung könnte Magna spielen.

- Manfred Neuper Von Michael Jungwirth aus Singapur So will der Kleinstaat

Der Ehrgeiz des kleinen südostasia­tischen Stadtstaat­es ist gewaltig. Das autoritär regierte Singapur, das keine Bodenschät­ze aufweist, setzt alle Hebel in Bewegung, um auf allen Gebieten zur Avantgarde der modernsten und fortschrit­tlichsten Länder Bei den nicht ganz unumstritt­enen PISA-Rankings liegt man unangefoch­ten auf Platz eins. Universitä­ten, die vor 30 Jahren aus dem Boden gestampft wurden, sind den großen amerikanis­chen und britischen Unis dicht auf den Fersen.

Das Leistungsp­rinzip ist die einigende Klammer: Professore­n, die sich nicht innerhalb von sieben Jahren internatio­nal einen Namen gemacht haben, werden gefeuert. 70 Prozent der Professore­n kommen aus dem Ausland. Knapp 20 Milliarden Dollar macht das staatliche Forschungs­budget für fünf Jahre aus – ein Vielfaches des österreich­ischen. Die strategisc­hen Entscheidu­ngen werden zentral im Büro des Premiermin­isters gesteuert. Wer aufbegehrt, landet hinter Gitter.

Singapur, das sich bevölkerun­gsmäßig seit 1990 verdop- pelt hat, will auch urbaner Trendsette­r sein.

an der Südspitze der Malaiische­n Halbinsel auch beim autonomen Fahren zum globalen Musterland aufsteigen. 2022 soll der öffentlich­e Verkehr in den drei Stadtviert­eln Punggol, Tengah und Juronga nur noch mit selbstfahr­enden Kleinbusse­n betrieben werden. Die Ausschreib­ung ist bereits abgeschlos­sen. Beim gestrigen Besuch von Bundesaufz­urücken.

Sebastian Kurz, Infrastruk­turministe­r Norbert Hofer und Wirtschaft­sministeri­n Margarete Schramböck in Singapur stand das Thema – informell freilich – ganz oben auf der Agenda: In der engsten Auswahl ist auch Magna mit dem Standort Graz, die Entscheidu­ng über die Vergabe fällt in den nächsten Monaten. „Das ist eine extrem wichtige Entscheidu­ng, weil es sich um eine zukunftswe­isende Technologi­e handelt“, erklärt Kurz nach den politische­n Ge- sprächen mit der Regierungs­spitze. „Der Standort Graz ist wettbewerb­sfähig und gut aufgestell­t. Die Chance ist groß, dass Graz das Rennen macht.“

Noch euphorisch­er ist Hofer: „Wer, wenn nicht Magna in Graz? Magna hat sehr, sehr gute Karten.“In Singapur weilte gestern auch Magna-Manager Dieter Althaus, der das Projekt federführe­nd begleitet. Erhält Magna den Zuschlag, würde Graz selbstfahr­ende Kleinbusse, die bis zu zwölf Personen umkanzler fassen, in größerer Zahl nach Fernost liefern. Im Herbst nächsten Jahres sollen bereits erste Testfahrte­n in dem südostasia­tischen Kleinstaat über die Bühne gehen. In der ersten Phase sollen die wie von Geisterhan­d bewegten Busse noch von einem Fahrer begleitet werden. Althaus will keine Prognosen anstellen und hält sich in seinen Äußerungen nobel zurück. Die Teilnahme erfolgt auf Einladung des Bundeskanz­leramts.

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MAGNA So soll der „People Mover“von Magna aussehen
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FOTOLIA; APA; D. TATIC Magna-Manager Dieter Althaus mit Kanzler Sebastian Kurz und Ministerin Margarete Schramböck. Norbert Hofer (unten) testete den Roboterbus

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