Augenbad in einer Kärntner Schönheit
Lebensader, Inspirationsquelle, Ruhepol: Die Drau sorgt heute für „Heimatleuchten“.
Der Fluss, erst ein winziges Springinkerl im Schatten der berühmten drei Zinnen, dann munterer Halbstarker, später ein breitschultriger Lastenträger, gebändigt durch insgesamt zehn Staustufen. Reist man mit dem „Heimatleuchten“-Team die Drau entlang, fühlt man sich auch sehr nah am Wasser. Behutsam hat die Kamera die Stimmungen an Österreichs drittgrößtem Fluss eingefangen, sorgfältig ausgewählt sind die Menschen, die allesamt etwas zu erzählen haben.
Im Osttiroler Sillian fertigt Fliegenfischer Anton Calovi Köder aus Entenpürzelfedern, die aussehen wie Schmuckstücke. Hoch über dem Drautal ist das Vater-Sohn-Gespann Bernhard und Wilfried Wallner „auf einem Bergbauernhof täglich im Training“. Beide sind auch leidenschaftliche Holzschnitzer. Ein Abstecher führt ins Kräuterdorf Irschen, wo Aromatherapeutin Andrea Huber erklärt, wofür die Linde einst auch noch gut war: Früher fanden bei den Bäumen Gerichtsverhandlungen statt, die Lindenblüte sollte die Richter milde stimmen.
Der zweite Haken weg vom Fluss führt an den Millstätter See. Kein Ausflug ohne besonderes Schmankerl – bei Astrid Burgstaller gibt es das ultimative Kärntner Nudelrezept. „Wo dei Zipfl ist, fångst ån übadrahn“lautet dann die Anweisung zum Krendeln (wie das Verschließen der Teigtaschen genannt wird).
Übadrahn wäre bei den Kraftflößern ähnlich fatal wie bei der Valentinsfähre im Rosentaler Glainach, wo alle Vereinsmitglieder die Kapitänsprüfung abgelegt haben müssen. Schließlich kann man noch Andreas Bernik begleiten, wenn er seine Reusen ausbringt, um amerikanische Signalkrebse aus der Drau zu holen. Die kleinen entlässt Bernik wieder zurück ins Wasser – bis zum nächsten Mal. So hält es auch Fliegenfischer Calovi über 200 Kilometer westwärts.