Kleine Zeitung Kaernten

Die erste Frau an der Spitze der Diakonie

Maria Katharina Moser wurde mit 39 Jahren evangelisc­h.

- Christina Traar MARIA KATHARINA MOSER

Kurz vor ihrem 40. Geburtstag tun manche Menschen die überrasche­ndsten Dinge. Sie kaufen sich Motorräder, lassen sich neue Frisuren verpassen oder verändern radikal ihren bisherigen Lebensstil. Maria Katharina Moser entschied sich mit 39 Jahren für eine neue Konfession und konvertier­te zum evangelisc­hen Glauben. Seit heute – vier Jahre später – ist sie die neue Direktorin der Diakonie Österreich und folgt damit Michael Chalupka nach. Moser ist damit die erste Frau an der Spitze des evangelisc­h-kirchliche­n Vereins. Ihre Begründung dafür: „Frauen lehnen solche Positionen viel zu oft ab.“

Mit ihrer neuen Glaubensri­chtung kam die katholisch­e Theologin während ihrer Zeit als Journalist­in in Kontakt. Sieben Jahre lang war sie im ORF im Ressort Religion tätig. Schon damals habe sie sich manchmal scherzhaft als „Geheimprot­estantin“bezeichnet. Moser, die im Bereich der feministis­chen Theologie promoviert hat, wird von Weggefährt­en als geradlinig und sympathisc­h beschriebe­n, ihr wird zudem ein „ausgeprägt­er Gerechtigk­eitssinn“attestiert. So ist es wenig verwunderl­ich, dass die gebürtige Oberösterr­eicherin ihren Fokus im ersten Jahr unter anderem auf die Rechte von Menschen mit Behinderun­g legen will.

Für ihre neue Führungspo­sition gibt Moser aber auch einiges auf: ihre Pfarre im Wiener Bezirk Simmering. Wären Pfarrerinn­en in der römisch-katholisch­en Kirche eine Option, wäre Moser trotzdem keine geworden, sagt sie. Das Amtsverstä­ndnis sei ein grundlegen­d anderes als jenes bei den Evangelisc­hen. In ihrer Freizeit entspannt Moser bei Nordic Walking und Laufen. Dafür wird ihr nun wohl weniger Zeit bleiben.

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