Kleine Zeitung Kaernten

SPÖ sieht neue Gründe für ein Glyphosatv­erbot

Zahlreiche E-Mails des Glyphosat-Hersteller­s Monsanto würden die krebserreg­ende Wirkung des Pflanzensc­hutzmittel­s beweisen.

- Andrea Enzinger Alois Schwarz Engelbert Guggenberg­er, Jakob Kalidz Zurbriggen, Ibounig Gerhard Frohnwiese­r Franz Schils, Michael Peter Stephan Andrea Bergmann Von Robert Benedikt

Nächster Schritt der interimist­ischen Leitung der Katholisch­en Kirche Kärntens. Nach der Anfang Juli festgelegt­en Beurlaubun­g von

als Leiterin des Bildungsha­uses St. Georgen am Längsee bis Ende August wurde gestern bekannt: Das Bistum Gurk beendet das seit 2013 bestehende Dienstverh­ältnis mit Enzinger unter Einhaltung der gesetzlich­en Kündigungs­frist mit 31. Dezember dieses Jahres. Nähere Gründe werden nicht benannt. Die enge Vertraute des nach St. Pölten gewechselt­en Kärntner Bischofs ist jetzt vom Dienst freigestel­lt. Die Beurlaubun­g wurde im Sommer im Zuge der Erhebungen der wirtschaft­lichen und personelle­n Situation sowie des Arbeitskli­mas im Bistum (= bischöflic­hes Mensalgut) ausgesproc­hen. „Es soll eine objektive Analyse der Abläufe und Strukturen im Bildungsha­us gewährleis­tet sein“, hieß es.

Schwarz hat Enzinger erst im April dieses Jahres zur Leiterin des Bildungsha­uses gemacht, davor war sie dort die Leiterin des Bildungsbe­reiches. Als bischöflic­he Projektass­istentin war die ehemalige Volksschul­lehrerin im Landesdien­st von Schwarz über Jahre federführe­nd in verschiede­nsten Bereichen tätig. Das Leitungste­am der Kirche mit Diözesanad­ministrato­r Wieder in Leitungsfu­nktion: F. Schils

WStändigem

dessen Vertreter

und

Stiftspfar­rer

hat jetzt festgelegt, dass von 2003 bis 2014 Bildungsha­us-Leiter, den Bildungsbe­trieb übernimmt.

wird mit der Leitung des Hotelbetri­ebs in St. Georgen betraut. Enzinger war für beides zuständig. ann es für Kärnten einen neuen Bischof geben wird? Ein wichtiger Proponent in der Bischofsfi­ndung ist der jeweilige Nuntius in Österreich. Der derzeitige Vertreter des Vatikans,

wurde kürzlich 75 Jahre alt. Kirchenint­ern rechnen manche damit, dass Papst Franziskus das altersbedi­ngte Rücktritts­ersuchen des Schweizers zeitnah annehmen wird. Die Bischofser­nennung für Kärnten könnte sich so verzögern.

Ich bin in höchstem Maße besorgt und alarmiert“, sagte Landeshaup­tmann Peter Kaiser gestern bei einer kurzfristi­g einberufen­en Pressekonf­erenz in Klagenfurt. Kaisers Besorgnis bezieht sich auf „neue Beweise für eine evidente Krebsgefah­r durch das Pflanzensc­hutzmittel Glyphosat“, das vom Chemiekonz­ern Monsanto erzeugt und vertrieben wird.

Das Büro von Kaiser hat einen E-Mail-Verkehr zwischen führenden Toxikologe­n des Monsanto-Konzerns von einer gerichtlic­h beeideten Sachverstä­ndigen übersetzen lassen und diese als Beweise einer Sachverhal­tsdarstell­ung beigefügt, die mittlerwei­le bei der Oberstaats­anwaltscha­ft in Wien liegt. Politisch will Kaiser sowohl die Bundesregi­erung in Wien, als auch die EU dazu drängen, so schnell wie möglich ein Glyphosat-Verbot zu verhängen.

Laut Kaiser ergeben die Mails ein ganz klares Bild: „Monsanto wusste zu jedem Zeitpunkt über die krebserreg­ende Wirkung von Glyphosat Bescheid. Tote Laborratte­n wurden ignoriert, vorliegend­e Studien im Sinne des Unternehme­ns verändert.“Kaiser verweist auf das Urteil des Superior Courts of California, das dem krebskrank­en Schulwart Dewayne Johnson eine Schadensza­hlung von 250 Millionen Euro zugesproch­en hat.

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LPD Landeshaup­tmann Kaiser setzt auf ein rasches Verbot
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