Bei West Ham läuten
West Ham investierte 104 Millionen Euro in neue Spieler, doch der Klub von Marko Arnautovic ist als einziger der Premier League punktelos.
Im Jahr 1895 wurde der West Ham United Football Club gegründet und erst zum zweiten Mal in der Klubgeschichte gingen die ersten vier Spiele einer Saison daneben. Erstmals in der Saison 2010/11 – und am Ende folgte prompt der Abstieg aus der Premier League. Heuer ist West Ham nach vier Niederlagen in Folge punkteloses Schlusslicht auf der Insel und natürlich läuten wieder die Alarmglocken. „Was wir gezeigt haben, war inakzeptabel“, meinte Marko Arnautovic nach dem 0:1 gegen Wolverhampton. Für den verpatzten Saisonauftakt hat der Wiener keine Erklärung: „Wir sind in einer schwierigen Situation. Ich weiß, wie es den Spielern, aber vor allem dem Verein und den Fans geht. Sie erwarten mehr von uns. Wir müssen jetzt zusammenhalten.“
Aber irgendwie gibt es bei West Ham schon wieder Parallelen zum Vorjahr. Arnautovic war nach einer torlosen Phase zu Saisonbeginn als Fehlkauf abgestempelt worden, die Proteste der Fans führten zu zwei Trainerablösen und es dauerte, bis Coach David Moyes den Verein zur Ruhe brachte und die Abstiegsgefahr dämmte. West Ham landete am Ende im Mittelfeld, Arnautovic wurde vereinsintern zum Spieler der Saison gewählt und ManUnited-Coach Jose Mourinho wurde insofern die kalte Schulter für einen Transfer des ÖFB-Teamspielers gezeigt, indem die Transfersumme plötzlich 60 Millionen Pfund (rund 67 Millionen Euro) betrug.
West Ham wollte aber mehr als nur Platz 13 und investierte einen Großteil der Einnahmen durch die Fernsehgelder (rund 128 Millionen Euro) in Neuzugänge. Knapp 104 Millionen Euro durfte der chilenische Trainer Manuel Pellegrini für Anderson, Diop, Yarmolenko, Fabianski oder Sanchez ausgeben, um den Klub wieder dahin zu bringen, wo er sich selbst sieht: im vorderen Tabellenfeld der Premier League.
Die Realität schaut anders aus. Der bereits unter Druck geratene Pellegrini gibt zu, „sehr besorgt“zu sein. „Das ist kein schlechter Start, das ist ein sehr schlechter Start. Man kann viele Entschuldigungen für schlechte Resultate finden, doch es ist einfach nicht normal, viermal hintereinander zu verlieren.“
Watford bleibt hingegen das Überraschungsteam der Liga, die Mannschaft von Javi Garcia gewann den Schlager gegen Tottenham mit 2:1 und liegt noch ohne Punkteverlust auf Rang drei in der Spitzengruppe mit Liverpool und Chelsea (alle 12 Punkte). Sebastian Prödl war nicht im Kader.