Kleine Zeitung Kaernten

Monza ist nicht Hollywood

- Gerhard Hofstädter gerhard.hofstaedte­r@kleinezeit­ung.at

Eine Show wollen sie aus der Formel 1 machen, predigen die neuen amerikanis­chen Besitzer um Liberty Media seit der Machtübern­ahme. Als ob der schnellste Kreisverke­hr der Welt es nicht schon immer gewesen sei. Gerade in Monza, im emotionals­ten Autodrom des Rennsports.

In einem roten Fahnenmeer hatten sich die Tifosi formiert. Angetreten zum großen Wagenrenne­n, das ohnehin nur ein Ferrari gewinnen kann. Und die beiden Ferrari von Vettel und Räikkönen hatten die erste Startreihe okkupiert. „Forza Ferrari!“Jede andere Marke hat dort ein allgemeine­s Parkverbot. „Forza Ferrari!“Für den Gegner Lewis Hamilton hatte man wenig Schmeichel­haftes übrig. In etwa ein Transparen­t mit einem bitter schluchzen­den Konterfei des Briten, mit „Welcome to the hell, Lewis“, wurde der WMLeader begrüßt. „Forza Ferrari. Ferrari sarà campione del mondo“. Andere Vokabel waren nicht gefragt. ber Hamilton, selbst oscarverdä­chtiger Hauptdarst­eller im rasanten Schauspiel, dachte gar nicht daran, seine Rolle als Primgeiger abzutreten. Und machte alle Hoffnungen der Ferraristi zunichte. Mit der Revanche für die Niederlage in Silverston­e schlug er im königliche­n Park von Monza wieder den Weg zum Titel ein. Effektvoll in Szene gesetzt. Noch mehr Show wäre vielleicht schon zu viel. Nicht für Hollywood, aber für Monza.

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