Schlagerstar scheitert an Ed Sheeran
Nik P. präsentierte Schlager mit Rock-Pointen und fand bei Pop-Hit keine Mitsänger.
Überpünktlich, um 20.54 Uhr, betrat Nik P. die Bühne der Lienzer Dolomitenhalle. Sein Publikum dankte es ihm mit entsprechendem Applaus und Textsicherheit von der ersten Zeile weg. „Fieber der Nacht“aus dem aktuellen Album „Ohne Wenn und Aber“eröffnete das Konzert, schon als dritte Nummer folgte der Durchbruchs-Hit „Gloria“. Der Friesacher bot ein buntes Potpourri aus den Hits seiner 21-jährigen Karriere. Zwischendurch erzählte er Anekdoten aus seinem Musikerleben, etwa wie er 1998 am Wörthersee um halb zwei nachts die Zeilen seines größten Hits „Einen Stern, der deinen Namen trägt“schrieb. Selbige Nummer bot er eingangs in einer wunderbaren KlavierGitarren-Version dar, ehe die allbekannten SynthesizerSchlagersounds einsetzten.
Seine Begleitband preschte mutig nach vorne, setzte akzentuierte Riffs und rockige Pointen. Trotzdem blieb es immer, was es ist: Schlager.
In der Zugabe versuchte sich der vom Bühnenadrenalin gepushte Kärntner noch an Ed Sheerans „Perfect“. Es begann vielversprechend, aber spätestens als er das Publikum zum Mitsingen animieren wollte, war es aus. Vielen stand ein großes Fragezeichen ins Gesicht geschrieben, wie denn wohl der englische Text dieses Pop-Hits ginge. „Na, des is’ halt ka Nik-P.-Nummer“, analysierte der Kärntner Musiker und begab sich geschwind wieder in die feuchtfröhliche Schlagerwelt.
Es folgten noch einmal „Gloria“und „Geboren, um dich zu lieben“. „Seine Texte sind so ehrlich und berühren“, meinte eine Besucherin. Nik P. schaffte es, die Zuschauer in seine bunte Schlagerwelt zu entführen und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Und dafür waren sie ja auch schließlich gekommen.