Traum-Viertelfinale zum Geburtstag
Österreichs Tennis-Ass Dominic Thiem beschenkt sich selbst zu seinem heutigen 25. Geburtstag mit dem erstmaligen Einzug ins Viertelfinale der US Open. Sein Gegner ist Paris-Sieger und Titelverteidiger Rafael Nadal.
Es sei eines seiner „besten Matches überhaupt“gewesen, sagte Dominic Thiem. Und das ausgerechnet am Tag vor seinem 25. Geburtstag. Er hätte sich kaum einen besseren Tag für die Gala aussuchen können: Noch nie zuvor hatte das österreichische Tennis-Ass die Achtelfinalhürde der US Open genommen, doch mit einem starken Auftritt und einem 7:5, 6:2, 7:6 (2) über Vorjahresfinalist Kevin Anderson ist Thiem zum ersten Mal in das Viertelfinale von New York eingezogen.
Der erste Aufschlag war diesmal ausgerechnet gegen den 2,03 Meter großen Aufschlagriesen Anderson der Schlüssel zum Erfolg. „Ich habe sehr gut serviert, ich habe mit dem ersten Service immer die Punkte gemacht“, bestätigte Thiem selbst. Anderson hatte überraschenderweise weit mehr mit seinem Service zu kämpfen als der Österreicher, der im gesam- ten Spiel keinen einzigen Breakball abzuwehren hatte. Ganz anders sein Gegner: Im zweiten Durchgang stellte Thiem rasch auf 2:0 und schaffte ein weiteres Break zum 5:2. Erst im dritten Durchgang konnte sich der Südafrikaner stabilisieren: Es ging ohne Break in das Tiebreak, wo Thiem konzentriert geblieben ist und seinen ersten Matchball verwertet hat.
Dass Thiem an seinem heutigen 25. Geburtstag wenig Zeit zum Feiern haben wird, freut ihn selbst am allermeisten. „Ein Traum wird wahr“, sagte er und erinnert an das Vorjahr, als er im Achtelfinale gegen Juan Martin del Potro, ebenfalls ein Riese, den Kürzeren gezogen hat. „Ich war knapp dran vor einem Jahr. Damals war das Stadion voll mit argentinischen Fans, da war ich der Underdog. Diesmal haben mir die Fans sehr geholfen“, sagte ein glücklicher Thiem, der auch zugab, sich im 14.069 Zuschauer fassenden Louis-Armstrong-Stadion sehr
wohlgefühlt zu haben: „Sicher hat mir auch der große Court geholfen, das ist ein bisschen wie auf Sand, das war ein kleiner Vorteil.“
Wie außergewöhnlich Thiem aufgetreten ist, unterstreichen die Worte von Trainer Günter Bresnik: „Er hat unmenschlich serviert, auch wenn die (Gesamt-)Quote wieder niedrig war. Bis Mitte zweiter Satz hat er bei ersten Aufschlägen eine 100-Prozent-Quote gehabt“, erklärte Bresnik. „Für mich war das, das muss ich ehrlich sagen, eine Sonderleistung“, erzählte Bresnik weiter.
Die Belohnung: ein Duell mit Rafael Nadal, der Nikolos Bassilaschwili in vier Sätzen besiegte. Einem Geburtstagsgeschenk kann damit das nächste folgen: Bei den French Open, dem letzten Duell der beiden bei einem Major-Turnier, hatte Thiem im Finale bekanntlich den Kürzeren gezogen.