KÄRNTNERIN DES TAGES
Gabriela Urabl designt hippe Dirndln. Nach 25 Jahren in Wien kehrte sie mit ihrem Lable „Dirndlherz“nach Kärnten zurück.
Nach 25 Jahren in Wien kehrt die Designerin und gebürtige Klagenfurterin Gabriela Urabl mit ihrer Marke „Dirndlherz“nach Kärnten zurück.
Jedes Jahr verlassen rund 5000 junge Kärntner das Land, um sich ein Leben in einem anderen Bundesland aufzubauen. Auch Gabriela Urabl brach Mitte 20 ihre Zelte in Klagenfurt ab und ging nach Wien, um dort als Grafikerin Fuß zu fassen. „Ich wäre gerne in Kärnten geblieben, nur man sagte mir damals, dass ich es in der Branche als Frau ohnehin nie nach oben schaffen werde“, erinnert sich die heute 48-Jährige. Nach gut 25 Jahren hatte Urabl das Leben in Wien satt, packte ihre Sachen und kam zurück in die Heimat – mitsamt ihrem 2011 gegründeten Modelable „Dirndlherz“. „Ich habe schon länger überlegt, wieder nach Hause zu ziehen, da mir die Lebensqualität und die Kärntner Gelassenheit gefehlt haben. Meine Schwester hat mir schließlich den nötigen Schubs gegeben.“
Ihr Mode-Atelier hat sie in Klagenfurt bereits eingerichtet, auch das erste Shooting in der neuen, alten Heimat ist schon im Kasten. Als Model konnte sie die britische Soulsängerin Dorretta Carter gewinnen. „Ich habe sie einmal auf einer Party in Wien getroffen. Da sie mich zu meiner ersten Kärnten-Kollektion inspiriert hat, habe ich sie gefragt, ob sie mit Dirndlherz shooten will. Als ich sagte, dass ich dafür den Kleinsasserhof in Spittal ausgesucht habe, war sie Feuer und Flamme. Schließlich ist ihr Ehemann von dort“, lacht Urabl, die für ihre „Unikatcouture“bekannt ist. Dafür kombiniert sie unterschiedliche Stile und Stoffe mit bunten, auffälligen Mustern – von Tierbis Comic-Prints. Das Ergebnis sind poppige, freche, festliche bis hin zu kitschig-kultigen Kreationen, mit denen der Marketing-Profi den Nerv der Zeit getroffen hat. Ihre Kreationen, die vor allem von Mai bis Mitte Oktober Hochsaison haben, tragen inzwischen auch prominente Damen wie Schlagersängerin Claudia Jung, StarKöchin Sarah Wiener oder ORF-Wetterfrau Christa Kummer. „Selbst Madonna hat ein Dirndl von mir“, strahlt die „Westwood vom Wörthersee“– wie sie seit einigen Jahren genannt wird. „Diesen Spitznamen verdanke ich den Lake’s Fashion Days in Pörtschach. Dem versuche ich gerecht zu werden“, schmunzelt sie.
Jetzt im September bezieht die Designerin bis Ende des Jahres den Pop-up-Shop im Kardinalviertel, im Sommer will sie es in Velden versuchen. Nebenbei baut sie ihre zweite Couture-Linie auf, die sie schlicht und einfach „Gabriela Urabl“nennt. „Extravagante Mode, die frau das ganze Jahr über tragen kann“, sagt die Kulturliebhaberin, die Kleider auch auf Anfrage designt und in den Schneidereien ihres Vertrauens fertigen lässt.
U rabl, die erst seit wenigen Wochen wieder da ist, strotzt nur so vor kreativer Schaffenskraft. „Es ist, als wäre ich nie weg gewesen. Ich liebe die Kärntner Gelassenheit, aber ich will ein bisschen Dynamik hineinbringen“, sagt Urabl, die schon einige Ideen hat und sich dafür mit anderen Kreativen vernetzten will. Ein lustiges Vorhaben liege ihr besonders am Herzen, wie sie verrät: „Ich will unbedingt den Lindwurm einkleiden.“