Der ÖVP-Klub schließt Efgani Dönmez nach einem Eklat aus.
Die ÖVP ist die zweite Partei, mit der es sich Efgani Dönmez verscherzt.
Wer Konfliktmanagement und Mediation studiert hat, sollte mit Krisen umgehen können. Ein Absolvent dieses Studiums wird das in den kommenden Tagen unter Beweis stellen müssen: Efgani Dönmez. Mit einem beleidigenden und sexistischen Tweet gegen die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli sorgte der in der Türkei geborene und in Oberösterreich aufgewachsene Politiker für Empörung. Die ÖVP machte kurzen Prozess und schloss Dönmez aus dem Klub aus.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Name des 41-Jährigen, ein gelernter Gas-Wasser-Heizungstechniker, in den Schlagzeilen auftaucht. Im vergangenen Oktober wurde bekannt, dass Dönmez für Anliegen Saudi-Arabiens lobbyiert haben soll. Im Jänner dieses Jahres sorgte ein Beitrag des zweifachen Vaters im als rechtsextrem eingestuften Magazin „Info-Direkt“für Aufregung. Darin führte er aus, warum ein Islam europäischer Prägung („Euro-Islam“) nicht funktionieren könne.
Von 2008 bis 2015 saß Dönmez für die Grünen im Bundesrat. Freiwillig endete diese Tätigkeit nicht, er wurde schlicht nicht mehr nominiert. Immer wieder hatte er auch dort für Wirbel gesorgt, unter anderem mit dem Sager: „Die Frauen in unserer Partei sind auf jeden Fall alle hoch engagiert und qualifiziert. Brüste zu haben, reicht bei den Grünen nicht als Qualifikation.“Im Wahlkampf holte ÖVP-Chef Sebastian Kurz den Politiker, der verheiratet und auch als Kolumnist und Unternehmensberater tätig ist, in sein Team. Damals erschien auch sein Buch „Das Verhalten zählt. Nicht die Herkunft.“Dönmez’ Verhalten scheint für die ÖVP nun nicht mehr akzeptabel zu sein.