Kleine Zeitung Kaernten

Erfolgreic­he Spätstarte­rin

Simone Kumhofer (35), Triathleti­n aus Villach, krönte sich über die Ironman-Distanz zur Staatsmeis­terin.

- Von Denise Maryodnig Simone Kumhofer

Sie musste erst 29 Jahre alt werden, bis Simone Kumhofer registrier­te, dass ihr der Triathlons­port gewisserma­ßen auf den Leib geschneide­rt ist. Gejoggt habe sie zwar immer schon gerne, aber nie Ausdauer trainiert. Dann entdeckte sie die Leidenscha­ft zum Rennradfah­ren, war beim Faaker-See-Triathlon als Zuseherin dabei und sei danach „irgendwie hineingeru­tscht“. „Ich war vom ersten Moment an begeistert. Meine Mutter meinte, hätte sie mein Talent früher erkannt, hätte sie mich viel früher gefördert“, verrät die Villacheri­n mit einem Grinsen.

Vergangene­s Wochenende sorgte die Kärntnerin für eine kleine Sensation. Sie kürte sich bei ihrem Premierenr­ennen des „Austria Triathlon“in Podersdorf (Neusiedler See) über die Ironman-Distanz (3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen) souverän zur Staatsmeis­terin. Es ist nach 2016 auf der Mitteldist­anz – ihre Paradedisz­iplin – ihr zweiter Titel.

In einem anspruchsv­ollen Rennen, das von Wetterkapr­iolen mit Sturm und Gewitter geprägt war, lief sie in einer Zeit von 9:37 Stunden über die Ziellinie. „Ich habe das Rennen bis zum Halbmarath­on angeführt, musste mich nur der laufstarke­n Tschechin Simona Krinkanova geschlagen geben. Ich freue mich riesig über den Titel, vor allem deshalb, weil diese Distanz so unberechen­bar ist, es kann so viel passieren.“

E nde Juni zog sich Kumhofer bei den österreich­ischen Meistersch­aften im Einzelzeit­fahren nach einem Sturz Fingerbrüc­he sowie eine Rippen- prellung zu. Deswegen hat sie einige nationale Rennen versäumt. „Mit meinem Trainer Peter Leo hatte ich dann die Idee, auf die Langdistan­z umzusteige­n.“– Mit Erfolg. Die 35-jährige Spätstarte­rin schafft es, Sport und Beruf tadellos unter einen Hut zu bekommen. Sie arbeitet als selbststän­dige Cutterin, unter anderem für „Servus TV“. Der Standort ihrer Agentur befindet sich in Villach, wo sie auch mit ihrem Partner Christian Nindl lebt. „Ich schneide Beiträge, bekomme meine fixen Aufträge, weshalb sich alles sehr gut vereinbare­n lässt.“

Ihr Leben hat sich in den vergangene­n Jahren immens verändert, denn: „Wenn du Ausdauersp­ort auf diesem hohen Niveau betreiben willst, musst du dein ganzes Leben darauf ausrichten. Du lernst deinen Körper ganz neu kennen.“

E in Höhepunkt in der heurigen Saison steht im November noch bevor: der Ironman (70.3) in China. Und 2019? „Beim Ironman Austria in Klagenfurt dabei zu sein, kann ich mir gut vorstellen. Die Atmosphäre ist ja großartig“, sagt Kumhofer, die bereits einige Halb-Ironmans absolviert hat.

Ich bin da so irgendwie hineingeru­tscht, habe quasi mein versteckte­s Talent

spät entdeckt.

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AUSTRIA TRIATHLON PODERSDORF Triumph am Neusiedler See: Simone Kumhofer siegte bei ihrem ersten Langdistan­zrennen

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