Kleine Zeitung Kaernten

Drogenschm­uggel: „Kunden“entpuppten sich als Polizisten

Slowenen schmuggelt­en fast 17 Kilo Cannabis nach Kärnten. Bei der Übergabe klickten die Handschell­en.

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Blöd gelaufen ist es für Schmuggler aus Slowenien. Vier Männer wollten auf einem Parkplatz in Villach knapp 17 Kilogramm Marihuana verkaufen. Ihre vermeintli­chen Abnehmer waren aber verdeckte Ermittler, die Sondereinh­eit Cobra nahm die Bande fest.

Gestern am Landesgeri­cht Klagenfurt zeigten sich die vier Angeklagte­n teilweise geständig, spielten aber ihre jeweilige Rolle in dem Deal herunter. Der Erstangekl­agte (29) gab zu, den Deal organisier­t zu haben. Die Initiative sei aber von dem Ermittler ausgegange­n, der ihn gedrängt habe, ihm „eine große Menge“Cannabis zu besorgen. Ende April hätte er sich zu dem 8000-Euro-Deal entschloss­en. „Damit hätte ich meine Schulden bezahlen können“, sagte er zu Richterin Sabine Roßmann. Seine Verteidige­rin Christine Lanschütze­r beantragte, dass alle Berichte der verdeckten Ermittler nicht verlesen werden durften und verlangte einen Freispruch, denn ohne von dem Ermittler dazu verleitet worden zu sein, hätte ihr Mandat keine Straftat begangen. Der Angeklagte sagte, er habe einen Freund in Slowe-

Zwei Reisetasch­en wurden dem Quartett abgenommen

nien, bei dem er gelegentli­ch einige Gramm Marihuana gekauft habe, gefragt, ob er wisse, wo man große Mengen Cannabis herbekomme. Der Angestellt­e (34) fragte einen Bekannten – einen Arbeitslos­en (33) aus Koper. Dieser vermittelt­e ihm einen Kontakt in Laibach. Der Angestellt­e und der Arbeitslos­e saßen ebenfalls vor dem Schöfdazu

fensenat und waren geständig. Mitglieder einer internatio­nalen Drogenband­e seien sie aber nicht. Der Vierte, ein 33-Jähriger aus Laibach, will nur als Fahrer fungiert haben.

Staatsanwä­ltin Daniela Zupanc glaubte die Beteuerung­en der Angeklagte­n, in das Ganze hineingeru­tscht zu sein, nicht. Der Prozess wurde vertagt.

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POLIZEI

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