Immer mehr tote Biker
Trotz Schönwetters gab es im Sommer weniger Verkehrstote als in den Jahren zuvor. Der Anteil der Motorradfahrer ist aber erschreckend hoch.
Mehr als ein Viertel aller Verkehrsteilnehmer, die in den vergangenen Sommermonaten auf Österreichs Straßen ums Leben gekommen sind, waren Motorradfahrer. Das ergab eine Statistik des ÖAMTC, die der Verkehrsklub gestern veröffentlichte.
„33 Biker verloren allein in den Sommermonaten ihr Leben“, berichtet Verkehrstechniker David Nosè. „Insgesamt waren es heuer bereits 77.“Die Meldung, dass es heuer trotz Schönwetters deutlich weniger Opfer als in den Vorjahren gab, wird damit auf traurige Weise relativiert. Insgesamt starben im Juli und August 78 Verkehrsteilnehmer und damit um 17 bzw. gar 23 Menschen weniger als in den Jahren 2017 und 2018 – der Anteil der getöteten Motorradfahrer ist jedoch seit mehreren Jahren stark im Steigen.
Grund dafür ist laut ÖAMTC nicht nur das ausgesprochen schöne Wetter in den letzten Wochen und Monaten. „Vor allem die schönen Wochenenden lockten zum Motorradfahren“, so Verkehrsexperte Felix Etl. Auch die Zahl der Biker steigt seit Jahren kontinuierlich an. „Zwischen 2007 und 2017 ist die Zahl der zugelassenen Motorräder und Leichtmotorräder um 50 Prozent gestiegen“, so Etl. Das zeige die Tendenz zu immer mehr Zweirädern auf den Straßen. Derzeit sind in Österreich rund 518.000 (Leicht-)Motorräder zugelassen.
Besonders unfallgefährdet sind laut ÖAMTC die ganz jungen Biker, die mehr Risiken eingehen. Aber auch die Zahl der verunglückten „Wiedereinsteiger“– Personen, die erst jetzt in der Pension Zeit und Geld zum Biken haben – geht nach oben.
Insgesamt gab es im Juli und August in der Steiermark 15 Unfalltote, in Kärnten nur einen.