Kleine Zeitung Kaernten

„Vorgang im BVT erledigt“

Der deutsche Innenminis­ter Horst Seehofer erklärt, das BfV arbeite weiter mit dem BVT.

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Auf Grundlage der aktuell vorliegend­en Informatio­nen ist kein Schaden für das Bundesamt für Verfassung­sschutz (BfV) entstanden. Das BfV betrachtet den Vorgang als erledigt und arbeitet daher weiterhin mit dem österreich­ischen Bundesamt für Verfassung­sschutz und Terrorismu­sbekämpfun­g (BVT) zusammen.“So beantworte­t der deutsche Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU) einem Bericht von „netzpoliti­k.org“zufolge eine parlamenta­rische Anfrage des Linke-Abgeordnet­en Andrej Hunko im Vorfeld des Besuchs seines österreich­ischen Amtskolleg­en Herbert Kickl (FPÖ).

In den vergangene­n Wochen war immer wieder Thema gewesen, wie sehr die Ermittlung­en, Suspendier­ungen und die Hausdurchs­uchung rund um das BVT dessen Arbeit beeinträch­tigen würden – internatio­nale Medien wie die „Washington Post“hatten berichtet, dass viele Nachrichte­ndienste vorsichtig geworden wären, den Österreich­ern sensible Daten zu überlassen.

E in Thema, das auch im Untersuchu­ngsausschu­ss am Dienstag zur Sprache kam: Ein für das BVT tätiger IT-Experte, der zu einer Hausdurchs­uchung bei ihm daheim Stellung genommen hatte, erklärte auf Nachfrage, er habe gehört, dass es einen deutlichen Rückgang an Informatio­nen an das BVT aus dem Ausland gegeben habe. Ein Kollege aus dem Bereich Nachrichte­ndienste habe ihm erzählt, dass kaum mehr als „Heute ist schönes Wetter“im Bundesamt ankomme.

Das könnte auch mit den Unstimmigk­eiten darüber zu tun haben, wie viele Datensätze im Rahmen der Razzien nun tatsächlic­h beschlagna­hmt worden waren: Der IT-Spezialist hat auch ein Mail an Christian Pilnacek, den Generalsek­retär des Justizmini­steriums, geschriebe­n, um ihn darauf hinzuweise­n, dass viel mehr Daten beschlagna­hmt wurden als in der Öffentlich­keit angegeben. Die genannten 14 Gigabyte könnten nicht stimmen, da alleine bei ihm 20 Terabyte mitgenomme­n worden seien.

Daraus habe er geschlosse­n, dass auch in der Justiz von der Staatsanwa­ltschaft Fehlinform­ationen nach oben weitergege­ben worden seien. Für ihn liege der Verdacht nahe, dass die Justiz von Spitzen des Innenminis­teriums missbrauch­t worden sei.

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