Kleine Zeitung Kaernten

Scharfe Kritik am Wehrsprech­er der FPÖ

Reinhard Bösch hatte vorgeschla­gen, in Nordafrika militärisc­h Land zu besetzen.

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Der FPÖ-Nationalra­tsabgeordn­ete und Wehrsprech­er Reinhard Bösch hatte in der „Neuen Vorarlberg­er Tageszeitu­ng“erklärt, sollten die europäisch­en Außengrenz­en nicht oder nur unzureiche­nd vor illegaler Migration geschützt werden und könnten auch keine „Anlandepla­ttformen in Libyen oder anderen nordafrika­nischen Ländern“errichtet werden, dann müsse zeitlich begrenzt „ein Raum in Besitz genommen werden“.

Gefragt, ob dies in Europa erfolgen sollte, sagte Bösch: „Oder in Nordafrika. Dort könnte mit militärisc­hen Kräften ein Raum in Besitz genommen werden. Dieser muss gesichert werden. Es braucht Versorgung­seinrichtu­ngen für die Flüchtling­e, die dann von dort in ihre Heimatländ­er zurückgebr­acht werden.“ Auf Facebook bestritt Bösch später, vorgeschla­gen zu haben, „fremdes Land in Nordafrika militärisc­h zu erobern“. Er habe gemeint, „dass Anlandepla­ttformen für Asylwerber in Nordafrika auch mithilfe von europäisch­en Sicherheit­skräften geschützt und abgesicher­t werden“, schrieb Bösch.

Für ÖVP-Europaspre­cher Reinhold Lopatka ist die Causa damit erledigt. Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) wollte keinen Kommentar abgeben. Die Kritik aus der Opposition riss unterdesse­n nicht ab. SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder forderte von Kanzler Kurz eine Reaktion. „Wenn ein Verteidigu­ngspolitik­er eines neutralen Landes fordert, ein fremdes Land zu besetzen, ist das ein politische­r Skandal und schadet Österreich internatio­nal“, so Schieder.

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