Ein fulminantes Finale
Das Concertgebouw Orchester in Laibach.
Die Uraufführung der 3. Symphonie in der zweiten, gekürzten Fassung wurde 1877 unter der Leitung von Anton Bruckner selbst zum schlimmsten Debakel seines Lebens: Scharenweise verließen die Hörer während der Aufführung den Saal, die Kritiken waren vernichtend.
Diesmal verließ jedoch beim Finale des Ljubljana Festival niemand vorzeitig die Zuschauerreihen des gut besuchten Cankar Center, sondern jeder lauschte gebannt. Denn da musizierte das exzellente Concertgebouw Orchester Amsterdam unter dem stark fordernden Manfred Honeck: Der monumentale Brucknersche Klangkosmos der „Wagner Symphonie“, dem Bayreuther Meister gewidmet, mit seinem unendlichen Atem, seinen groß dimensionierten Motivkomplexen, seinen großen Tutti-Steigerungen wurde mit strahlendem Blech, weichem Holz und farbigen Streichern packend musiziert.
Zuvor gab es reinsten Minimalismus: Bei den kurzen „Fünf Sätzen“op. 5 von Anton von Webern wurde von den Musikern ein Maximum an Expressivität mit einem Minimum an Mitteln erzeugt.
Auf Ansichtskarten notierte Texte von Peter Altenberg vertonte Alban Berg zu einem kleinen Liedzyklus. Die fünf „Altenberg Lieder“, trotz aller Kürze mit großatmigen, fordernden Gesangverläufen; wurden von Anett Fritsch mit klarem und expressivem Sopran wiedergegeben.
Stehende Ovationen!