Der Mann, der keinen Job mehr bekommt
Colin Kaepernick wurde bei den KlubBesitzern zur Persona non grata.
Es ist mittlerweile bereits sieben Jahre her, dass Colin Kaepernick die Bühne der großen National Football League (NFL) erstmals betreten hat. Der US-amerikanische Quarterback, der sich erst spät gegen Baseball und für Football entschieden hatte, war eine Ausnahmeerscheinung. Groß (1,96 Meter) und schnell. Eine Kombination, die nicht oft zu finden ist. Nach einem Jahr als Ersatzmann rutschte der Mann aus Milwaukee in die Rolle des Spielmachers der San Francisco 49ers, und gleich auf Anhieb sorgte „Kaep“für Aufsehen. Damals noch sportlicher Natur. Denn in seiner Premierensaison führte er die 49ers gleich in die Playoffs – und in der „heißen Phase“der Meisterschaft, wo im K.o.-System ein Team nach dem anderen eliminiert wird, zeigte er groß auf, führte sein Team von Sieg zu Sieg und schließlich in den Super Bowl, das größte Einzelsportereignis der Welt. Der ganz große Triumph blieb ihm im Endspiel zwar verwehrt, dennoch setzte der flinke Quarterback mit seinen Leistungen eine Duftmarke. Im Jahr darauf war ebenfalls erst im Halbfinale Endstation. Es sollte die letzte erfolgreiche Saison gewesen sein, von da an ging es bergab.
Den Tiefpunkt erreichte die Karriere des heute 30-Jährigen in der Saison 2015, als er seinen Stammplatz verlor und auf der Ersatzbank Platz nehmen musste. Es folgte seine Entlassung und die Zeit der Arbeitslosigkeit, die bis heute anhält. Kaepernick wirft den Klub-Besitzern vor, ihn aufgrund seiner Proteste (siehe links) nicht zu verpflichten. Auch rechtliche Schritte sind erfolgt – mit Teilerfolgen für Kaepernick. Sportliche Ausrufezeichen setzt der Quarterback aber schon lange keine mehr.