Mostviertler ist „reicher als reich
Gemeldet hat sich der Europot-Gewinner gestern noch nicht, doch er hat bald 45,4 Millionen auf dem Konto. Und damit sicher ausgesorgt.
Noch machen wir uns keine Sorgen“, gab sich Günter Engelhart, Sprecher der Österreichischen Lotterien, gestern betont locker. „Alles innerhalb der ersten fünf Tage ist nor- mal.“Ein bis fünf Tage, in denen der Großgewinner erst einmal fassen muss, dass sich sein Leben wohl für immer verändert hat. „Viele wollen noch ein, zwei Nächte darüber schlafen.“
Beim noch unbekannten Gewinner aus dem niederösterreichischen
Mostviertel sind es immerhin stolze 45,4 Millionen Euro, die ihm der Gewinn des Euromillionen-Jackpots vom Dienstag einbringen wird. Die fünfte von sieben gespielten Reihen auf einem Quicktipp war die richtige, der Mostviertler der Einzige, der sie gespielt hat. Damit muss der Europot auch nicht geteilt werden.
der frischgebackene Millionär jetzt an seine Millionen? „Zuerst muss er sich natürlich bei uns melden. Und durch gewisse Zahlenangaben auf dem Schein beweisen, dass er auch wirklich der Gewinner ist“, erklärte Engelhart. 80 Prozent aller Lotto-Millionäre nehmen dann eine Beratung durch den Großgewinnbetreuer in Anspruch, der auch psychologisch
geschult ist. Er darf zwar keine Geldanlageformen empfehlen, aber generell informieren. Und vor allem rät er dem Großgewinner, nicht allen Menschen vom neuen Reichtum zu erzählen. Die Millionen gibt’s erst rund vier Wochen später, überwiesen auf ein Konto oder auf ein Sparbuch eingezahlt, ganz nach Wunsch des jeweiligen Gewinners.
Auf dem Boden bleiben, das Geld gut anlegen – „dann reichen auch schon 2,4 Millionen, wie bei einem der letzten LottoGewinne“, betonte Engelhart, „und man hat bis zu seinem Lebensende ausgesorgt“. Sein Ratschlag aus der langjährigen Erfahrung: einfach den Gewinn durch das Monatseinkommen dividieren. Dann weiß man, wie lange man mit dem Gewinn aus-
kommen kann. „Wenn man normal weiterlebt und sich nicht gleich einen Ferrari oder eine teure Villa zulegt.“Denn nicht nur einmal hat ein Lotto-Gewinner seine Millionen rasch durchgebracht, ist sogar in der Schuldenfalle gelandet.
Der Euromillionen-Millionär ist übrigens nicht der einzige Österreicher, der bisher bei dem grenzüberschreitenden LottoSpiel, an dem sich neun Ländern beteiligen, den Europot geknackt hat. Erst im vergangenen Mai teilte sich eine fünfköpfige Spielgemeinschaft aus Tirol 45,6 Millionen Euro. Insgesamt wurde der Europot bereits 16 Mal in Österreich geknackt, wobei der höchste Gewinn im Jahr 2008 mit 55,6 Millionen an einen Kärntner ging.