Entspannt und überzeugend oder eher lauwarm?
Das ORF-Sommergespräch mit Christian Kern nahmen Leser unterschiedlich wahr.
Ein sichtlich entspannter und überzeugender SPChef saß am Montag im Sommergespräch den beiden ORF-Journalisten Hans Bürger und Nadja Bernhard gegenüber. Gleich zu Beginn übte Kern heftige Kritik daran, dass Kurz und Strache bisher zur 60-StundenArbeitswoche geschwiegen haben. Österreich habe ohnehin schon die längsten Arbeitszeiten. So war auch die Beschäftigungspolitik ein Schwerpunkt in der Diskussion, ein weiterer der Klimawandel mit immensen Schäden.
Eindeutig war die Absage an eine Kooperation mit der FPÖ, deren bevorzugte Gesprächspartner die europafeindlichen Ungarn mit Viktor Orbán und Italiens Vizepremier Salvini sind. Ihr Einfluss auf „Kräfte“in Österreich sei spürbar. Eindeutig das Bekenntnis von Kern zu Europa und sein „nie wieder zurück zum Nationalismus“. Sein politisches Credo beschrieb der SP-Chef mit der Finanzierung für die Jugend und für Hilfe für alte Menschen.
Heinz Stritzl, Klagenfurt
Lauwarm
Inhaltlich ein verwässerter, lauwarmer, roter Sommerspritzer. Bürger und Bernhard auf Wachauer Schmusetour mit dem Exkanzler. Ein weiterer „überzeugender Leistungsbeweis“des ORF. Die Übertragung eines strickenden Damenkränzchens wäre wohl spannender gewesen.
Wilfried Gabriel, Spittal
Wilde Abgeordnete
Klub schließt Efgani Dönmez nach sexistischem Tweed aus“, 4. 9. Wann wird endlich das Gesetz geändert, sodass, wenn jemand aus der Partei ausgeschlossen wird, er/sie auch das Mandat verliert? Es hat niemand Frau Bißmann oder Herrn Dönmez gewählt, sondern die Parteien, für welche sie antraten. Wilde Abgeordnete soll es nicht geben dürfen.
Hans Alois Glanz, Knittelfeld
Kärntner Kulturgut
Frage an die Chefredaktion „Warum veröffentlicht die Kleine Zeitung eine zweisprachige Beilage zum Bleiburger Wiesenmarkt?“, 2. 9. Danke Frau Gössinger, Sie sprechen mir aus der Seele! Ich verstehe nicht, warum ein Teil der Kärntner/innen noch immer nicht die slowenische Sprache der Südkärntner anerkennen kann. Die slowenische Sprache ist Kärntner Kulturgut und Ei- genheit unseres wunderschönen Bundeslandes. Kärnten ist eins und wird auch immer eins bleiben. Ich spreche die slowenische Sprache leider nicht, aber habe immer gute Kontakte und Freunde in Südkärnten.
Hubert Hartenberger,
Kappel am Krappfeld
Vier Bezeichnungen
„Willkommensgruß im KärntenDesign“, 4. 9. Der Name Kärnten sollte auch viersprachig sein: Kärnten/Carinthia/Carinzia/Koroˇska.
Univ.-Prof. Heinz-Dieter Pohl,
Klagenfurt
Eine Frage der Sprache
„Im Dschungel der Sprachen des Unterrichts“, 1. 9. „Alles ist eine Frage der Sprache“– so der heurige Spruch von Ingeborg Bachmann auf Liegestühlen in Klagenfurts Innenstadt. Wie wahr dieser ist, erfuhr ich vor langer Zeit als junge Deutschlehrerin an einer HTL. Zufrieden verließ ich nach meiner ersten Deutschstunde das Klassenzimmer. Ein Schüler folgte mir und hielt mich mit einer Bemerkung auf, für die ich ihm bis heute dankbar bin: „Ihre Stunde war echt gut, aber könnten Sie das nächste Mal alles auf Deutsch vortragen?“Natürlich hatte ich Deutsch gesprochen – allerdings war meine Sprache der Fachjargon der Germanistik, der mir durch mein Studium vertraut war. In der folgenden Stunde gelobte ich Besserung und bat die Schüler, mich bei eventuellen Rückfällen sofort darauf aufmerksam zu machen.
Meine Methode, herauszufinden, ob die Jugendlichen mich verstanden hatten, war, sie möglichst aktiv am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen. Und die hat sich immer bewährt.
Brigitte Benischke, Klagenfurt