„Im ganzen Talboden geht es rund!“
INTERVIEW. Benjamin Karl startet zum zwölften Mal beim Dolomitenmann. Der Snowboarder erzählt über die Faszination und was ihn damit verbindet.
Herr Karl, wie kam es zu ihrem ersten Antritt beim Dolomitenmann?
BENJAMIN KARL: 2007 stellte Sigi Grabner ein Team aus Snowboardern zusammen. Die Faszination packte mich sofort und seitdem habe ich kein Jahr ausgelassen.
Was macht für sie die Faszination aus?
Der typische Wettkampftag beginnt damit, dass man das Fenster in der Früh aufmacht, man sieht die Helikopter kreisen und weiß sofort, dass was Besonderes in der Luft liegt. Man fiebert mit jedem im Team mit. Als Mountainbiker wartet man gespannt bis der Paragleiter zu sehen ist und du weißt genau, dass sich schon zwei Sportler vor dir den Hintern für dich aufgerissen haben. Die Zuschauer, die dich auf fast der gesamten Strecke anfeuern, tragen natürlich auch viel zum unglaublichen Flair des Dolomitenmannes bei. Für unser Team „Wings for Life“ist die Platzierung nicht so sehr relevant. Es geht uns viel mehr darum, die Botschaft der Stiftung für Rückenmarkforschung zu transportieren und bekannt zu machen.
Auch in Bezug auf ihre jetzige Familie verbindet Sie sehr viel mit der Veranstaltung. Warum?
Ich habe bei meinem ersten Antritt meine Frau Nina (Anm. Tochter von Erfinder Werner Grissmann) kennengelernt. Zwei Tage später waren wir bereits zusammen und sind mittlerweile glücklich verheiratet, haben eine kleine Tochter.
Sie traten bisher elf Mal am Mountainbike an. Warum gerade diese Disziplin?
Seit meinem zehnten Lebensjahr ist Mountainbike, neben
dem Snowboarden, meine zweite große Leidenschaft. Besonders die Downhill-Bereiche liegen mir besonders. Bergauf tue ich mir mit meinen 92 Kilo natürlich etwas schwerer. Was war Ihr bitterster Moment in den bisherigen Antritten? Die bittersten Momente sind immer die, wenn es am Bike ein technisches Gebrechen gibt. Ich hatte bereits fünf Mal einen Patschen, das ist jedes Mal ärgerlich. Auch voriges Jahr hatte ich leider mit meinem Equipment zu kämpfen. ...und Ihr schönster? Das ist jener, wenn nach dem Rennen das Team im Zielraum wieder zusammenkommt und sich in den Armen liegt. Wie geht es für Sie sportlich nach dem Dolomitenmann weiter? Schon am Sonntag breche ich wieder zu einem Trainingslager auf. Das Großereignis im Winter ist die Weltmeisterschaft im Februar. Da will ich um den Titel mitmischen. Ich denke, dass ich immer noch das Zeug dazu habe.