Die Reise mit der Maus
Kameraautos von Google Street View fangen derzeit Kärnten ein. Schon ab 2019 soll ein digitaler Streifzug durchs Land möglich sein. Heikel: der Datenschutz.
Nichtsahnend schaut ein Mann in der Völkermarkter Innenstadt auf sein Handy (kleines Bild rechts). In diesem Moment könnte aber auch die ganze Welt auf ihn schauen. Der Mann ist Teil eines 360-GradBildes, das privat gemacht und via Google verbreitet wurde.
Derzeit ist auch ein Team von Google Street View in Kärnten unterwegs. Mit einer in alle Himmelsrichtungen ausgerichteten Kamera werden Straßen, Parks und Plätze aufgenommen. Eine Veröffentlichung der neuen Aufnahmen ist für 2019 geplant. Bereits 2010 hat es erste Aufnahmen in Österreich gegeben. Diese mussten wegen Verstößen gegen den Datenschutz wieder gelöscht werden. Jetzt sind die Kamerawagen – mit Genehmigung – wieder unterwegs. Österreich wird damit das 87. Land der Erde, das auch virtuell besucht werden kann.
gibt es Bedenken. „Google ist verpflichtet, alle Personen unkenntlich zu machen. Das passiert aber nicht immer“, sagt Hans Zeger, Vorsitzender der Arge Daten. Wer sein Haus auf Street View entdeckt, kann ebenfalls eine Schwärzung verlangen. „Wir empfehlen eine Beschwerde bei der Datenschutzbehörde“, sagt Zeger.
Laut Google verwende man modernste Technologien, um Gesichter und Nummernschilder unkenntlich zu machen. „Ab und zu kann etwas durchrutschen. Nutzer können aber einfach eine Unkenntlichmachung anfordern. Auf private Aufnahmen haben wir aber keinen Zugriff“, sagt Sprecher Wolfgang FaschingKapfenberger.
Vor allem Unternehmer sind aber auf eigenem Wunsch bei Google mit dabei und geben Einblicke in ihre Geschäftsräume. „Wir haben das von einer Agentur professionell machen lassen“, sagt Thomas Rettl vom gleichnamigen Traditionsgeschäft in Villach.