Internet, Handy und Familie zählen
Die 15- bis 25-Jährigen haben ganz andere Werte als ihre Eltern. Geld und Sex sind nicht mehr so wichtig, dafür ist ein Leben ohne Handy unvorstellbar. Sogar am Klo ist es meist mit dabei.
Die Wissenschaftler der Studie nennen sie Millennials. Gemeint sind die jungen Menschen, die rund um das Millennium geboren und mittlerweile zwischen 15 und 25 Jahre jung sind. Sie stehen im Mittelpunkt einer österreich-
weiten Befragung, durchgeführt von Marketagent.com und der Agentur KTHE, deren Ergebnisse gestern in Wien präsentiert wurden. Die Quintessenz in einem Satz zusammengefasst: Zwischen den Eltern der Millennials und den Millennials selbst liegt mehr Unterschied als zwischen den drei Generationen davor. „Seit dem Zweiten Weltkrieg gab es – vielleicht mit Ausnahme der Friedensbewegung – keinen so großen Generationensprung mehr“, betont KTHE-Chef Rudi Kobza.
Geld, Fernsehen und Sex hatten und haben demnach bei der Elterngeneration einen ganz anderen Stellenwert als bei ihren Sprösslingen. Die 15- bis 25-Jährigen wollen zwar beruflich vorankommen und Karriere machen, was 78 Prozent der Befragten angaben, doch ein erfüllender Job ist ihnen wichtiger als ein gutes Gehalt. Die Arbeit
empfinden die meisten nicht als wichtigen Teil ihrer Persönlichkeit – bei den über 40-Jährigen gaben das noch 71 Prozent als wichtig an. Kritisiert hat der Großteil der Millennials auch, dass unsere Gesellschaft zu viel Wert auf Konsum legt – obwohl sie im täglichen Leben selbst viel konsumorientierter sind als die Altersgruppe über 40.
Doch zurück zu den Themen Fernsehen und Sex: 58 Prozent der Jungen können nach eigenen Angaben problemlos auf Sex verzichten, bei den Älteren sagt das nur die Hälfte davon. Fernsehen ist für die Millennials unwichtig, Streamingdienste haben es abgelöst.
Ganz oben auf der Werteskala stehen mittlerweile die Familie – und das Handy: Sieben von zehn Jugendlichen nehmen ihr Smartphone sogar mit aufs Klo, nach dem Aufstehen wird als Erstes das Mobiltelefon gecheckt. Instagram wird von 71 Prozent mittlerweile stärker genutzt als Facebook. Influencer sind zu Vorbildern geworden.
stehen sich Junge und Ältere nur, wenn es um die Zukunftssorgen und -ängste geht. Da dominieren bei beiden Generationen die Themen Klimawandel, Umweltverschmutzung, Terror, Kriegsangst und Migration. Diversität und Offenheit für Einwanderer ist den Jungen jedoch wichtig.