Buntes Abenteuer in Schwarz-Weiß
Das Spiel „Hue“widersetzt sich dem Trend zu noch besserer Grafik. Und das mit Erfolg.
Vorab steht bereits fest: „Hue“musste nicht lange ein Dasein als einsamer Geheimtipp fristen. 2016 vom Indie-Game-Studio Fiddlestick entwickelt, erfreute es sich bereits nach kurzer Zeit enormer Beliebtheit. Ausschlaggebend dafür sind die schöne, aber auch schlichte Atmosphäre des
Spiels und die Liebe zum Detail.
Zur Story:
Eure Mutter muss ihr trauriges Dasein in einer fiesen Welt ohne Farben fristen. Verständlicherweise leidet sie unter ihrer bedrückenden Umgebung und so kommt nur ein Entschluss infrage: Sie muss befreit werden. Eine Selbstverständlichkeit für einen verantwortungsvollen Sohn wie Hue. Der große Übeltäter und Entführer: ein ominöser Dr. Grey.
Durch den gezielten Einsatz der Farbpalette, die im Laufe des Spiels immer größer wird, gilt es, Hindernisse zu beseitigen und Rätsel zu lösen. Der Schwierigkeitsgrad steigt ste- tig an und so wird aus einem „Das schaff ich ja im Schlaf“schnell ein Albtraum. Wobei der Frustrationslevel niedrig bleibt, denn der kleine Bub und die Umgebung sind einfach zu lieb, um den Controller aus dem Fenster zu
werfen.
Schwärmerei gibt es jedoch auch Mankos: Lila und Pink sowie Gelb und Orange sehen auf der Farbpalette sehr ähnlich aus, was gerade in Stresssituationen Nerven kosten kann. Und wenn man stirbt, muss das ganze Level wiederholt werden – eine Tatsache, die uns die Zornesröte ins Gesicht trieb.
Doch im Endeffekt ist „Hue“ein herrlich unkonventionelles Spiel, das zwar bewusst Abstriche bei Grafik und Design macht, aber durch hervorragende Atmosphäre, liebevoll konstruierte Charaktere und einen fesselnden Soundtrack besticht.